Viel Aufwand, wenig Gewinn
ISW: Bakhmut zu erobern wäre ein Pyrrhussieg für Russland
01.12.2022 10:33 Uhr
Russland berichtete kürzlich von kleinen Streifzügen um Bakhmut im Donbass. Allerdings müssten sie dabei laut amerikanischen Experten einen großen Aufwand betreiben und viele Soldaten und Material verlieren. Der strategische Nutzen der Invasion ist umstritten. Aber sie scheinen stark in die russische Militärdoktrin eingeflossen zu sein.
Die russischen Bemühungen bei Bakhmut zeigen, dass die russischen Streitkräfte anscheinend nichts aus den vorherigen Feldzügen gelernt haben. Konzentration der Kräfte Nach Angaben des Instituts für Kriegsforschung (ISW) Ziele von geringer strategischer Bedeutung und verursachen erhebliche Verluste an Menschenleben. Seit Ende Mai die russischen Streitkräfte Kontinuierliche Kampfkraft In kleinen Siedlungen rund um Bashmut, aber seitdem haben die Gewinne nur wenige Kilometer gemacht.
Dieses Operationsmuster ähnelt laut ISW früheren russischen Bemühungen, Siewerodonezk und Lysychansk im Norden zu erobern. Wie die ISW im Sommer feststellte, erlaubten die ukrainischen Streitkräfte damals den russischen Streitkräften bewusst, sich auf Siewerodonezk und Lysychansk zu konzentrieren – zwei Städte nahe der Grenze zur Region Luhansk von begrenzter operativer und strategischer Bedeutung. So versuchte Kiew, die anhaltende Schwäche der russischen Streitkräfte und ihrer Ausrüstung in den Monaten erbitterter Kämpfe auszunutzen. Russische Truppen eroberten schließlich die beiden Städte und erreichten so die Grenze zum Gebiet Luhansk. Dieser taktische Erfolg führte jedoch zu wenig operativem Nutzen, da die russische Offensive in der Region anschließend ins Stocken geriet.
Die Ukraine kann Pakhmut gezielt evakuieren
Auch wenn die russischen Streitkräfte weiter in Richtung Bachmut vordringen und die Ukrainer zwingen, sich aus der Stadt zurückzuziehen – So wie in Lysychansk – Militärexperten sagen, dass Bakhmut ihnen nur sehr wenige praktische Vorteile bietet. Die Personal- und Materialkosten, die mit den laufenden sechs Monaten harter Kämpfe um Bakhmut verbunden sind, überwiegen bei weitem jeden operativen Vorteil, den die Russen aus der Eroberung der Stadt ziehen könnten. Zudem könnte eine russische Offensive in der Region einen erheblichen Teil der verfügbaren Kampfkraft aufbrauchen, was eine ukrainische Gegenoffensive anderswo erleichtern könnte, spekuliert die ISW.
Bakhmut wurde in der Vergangenheit große Bedeutung beigemessen, da die Eroberung der Stadt den russischen Streitkräften den Weg zu den Großstädten Kramatorsk und Slowjansk geebnet hätte. Es ist die einzige Großstadt in der Region Luhansk, die noch unter ukrainischer Kontrolle steht. Die Verteidigungsstellungen der ukrainischen Streitkräfte in der Region sind jedoch hoch entwickelt, da die Konfliktlinie größtenteils seit 2014 besteht. Daher ist das langsame Vorankommen der russischen Streitkräfte keine Seltenheit.