In Israel demonstrierten erneut viele Menschen gegen Ministerpräsident Netanyahu. Sie forderten den Rücktritt Netanjahus und Verhandlungen mit der Hamas. Es kam auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.
Zehntausende Menschen demonstrierten in mehreren israelischen Städten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Allein in Tel Aviv gingen laut Veranstalter 100.000 Menschen auf die Straße. Sie forderten den sofortigen Rücktritt Netanjahus und Neuwahlen. Die Demonstranten schlossen sich später anderen Demonstranten an, die ernsthaftere Bemühungen zur Freilassung der von der Terrororganisation Hamas entführten Geiseln forderten.
Es ist genau sechs Monate her, seit Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Gazastreifen den Süden Israels angriffen, dabei etwa 1.200 Menschen töteten und 250 als Geiseln nahmen. 129 Menschen sollen weiterhin in den Händen der Hamas sein.
Die Demonstranten legten mehrere Feuer auf der Straße. Die Polizei griff ein und löschte sie mit Feuerlöschern. Medien berichteten, dass es zu Zusammenstößen zwischen Beamten und Demonstranten gekommen sei. An einem anderen Punkt scheint es, dass ein Auto absichtlich drei Demonstranten überfahren und sie verletzt hat. Die Polizei nahm den Autofahrer fest.
Konfrontationen vor Netanyahus Haus
Demonstrationen fanden auch in Jerusalem, Haifa, Beerscheba, Herzlia und in Cäsarea vor Netanyahus Privatvilla statt. Es kam zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstranten, die versuchten, sich der Residenz zu nähern.
Schon vor Kriegsbeginn stand Netanjahu, dem Korruption vorgeworfen wurde, wegen einer umstrittenen Justizreform unter starkem politischen Druck. In Jerusalem ist eine weitere Demonstration für die Freilassung von Hamas-Geiseln geplant.