Zusammenfassung: Eine neue Studie hat mithilfe von am Handgelenk befestigten Aktivitätssensoren einen Zusammenhang zwischen Sonneneinstrahlung, körperlicher Aktivität und Depression aufgezeigt. Über einen Zeitraum von zwei Wochen stellten Forscher fest, dass depressive Personen im Vergleich zu Personen ohne Depression weniger körperlich aktiv waren, insbesondere an kürzeren Tageszeiten.
Die Studie legt nahe, dass Menschen mit Depressionen möglicherweise verändert auf Sonnenlicht reagieren, was ihre Fähigkeit, von der stimmungsaufhellenden Wirkung des Sonnenlichts zu profitieren, möglicherweise einschränkt. Die Ergebnisse könnten den Weg für digitale Tools ebnen, die Sonnenexpositionsdaten nutzen, um Stimmungsmuster vorherzusagen und Interventionen zur psychischen Gesundheit individuell anzupassen.
Wichtige Fakten:
- Bei depressiven Personen wurde eine verminderte körperliche Aktivität beobachtet, insbesondere während kürzerer Tageszeiten.
- Bei nicht depressiven Teilnehmern wirkte sich die Sonneneinstrahlung stärker auf das körperliche Aktivitätsniveau aus.
- Die Studie könnte dazu beitragen, digitale Tools zur Vorhersage von Stimmungsschwankungen mithilfe von Sonnenlicht- und Aktivitätsdaten zu entwickeln.
Quelle: Plus
Handgelenksbasierte Aktivitätssensoren, die von depressiven Personen und anderen über einen Zeitraum von zwei Wochen getragen wurden, lieferten Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen täglicher Sonneneinstrahlung und körperlicher Aktivität, wie eine am 25. September 2024 im Open-Access-Journal veröffentlichte Studie zeigte. PLOS Journal of Mental Health Geschrieben von Oleg Kovtun und Sandra Rosenthal von der Vanderbilt University, USA
Stimmungsstörungen sind weltweit die häufigste Ursache für Behinderungen. Bis zu 30 % der Personen mit einer schweren depressiven Störung und einer bipolaren Störung zeigen ein saisonales Muster der Symptome.
Dieses Phänomen wurde mittlerweile in offiziellen Diagnosehandbüchern erkannt. Über den Einfluss der Tageslänge (d. h. der Photoperiode) und der Sonnenlichtintensität (d. h. der Sonneneinstrahlung) auf saisonale Muster bei schweren depressiven Störungen und bipolaren Störungen ist jedoch nur sehr wenig bekannt.
In ihrer neuen Studie verwendeten Kovtun und Rosenthal einen quantitativen Ansatz, um die Beziehung zwischen Sonnenlichtmessungen und objektiv gemessenen Bewegungsaktivitätsmustern zu untersuchen, um Umweltfaktoren zu verstehen, die die Saisonalität bei schweren depressiven Störungen und bipolaren Störungen beeinflussen.
Die Forscher verwendeten Aufzeichnungen der motorischen Aktivität, die mit Beschleunigungsmessern (die die Geschwindigkeit messen, mit der sich die Geschwindigkeit eines Körpers im Verhältnis zur Zeit ändert) von 23 Personen mit unipolarer oder bipolarer Depression und 32 nicht depressiven Personen gesammelt wurden. Die Teilnehmer wurden an der Universität Bergen, Norwegen, rekrutiert.
Die Ergebnisse zeigten einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität am Tag, depressivem Zustand, Photoperiode und Sonneneinstrahlung. Insbesondere depressive Zustände waren mit einer verminderten Tagesaktivität verbunden, wohingegen die Tagesaktivität mit der Photoperiode und der Sonneneinstrahlung zunahm.
Weitere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirkung von Sonnenlicht auf die körperliche Aktivität zwischen Personen mit Depressionen und Personen ohne diese Krankheit unterschiedlich sein kann. Dieser Befund könnte darauf hindeuten, dass depressive Personen einen veränderten physiologischen Zusammenhang zwischen Energiezufuhr (z. B. Sonnenlicht) und körperlicher Aktivität aufweisen.
Andererseits ist es auch möglich, dass ein erhöhtes Bewegungsmangelverhalten die Zeit, die Menschen im Freien verbringen, verringert und es depressiven Menschen nicht ermöglicht, von den Vorteilen der Sonneneinstrahlung zu profitieren.
Laut den Autoren bietet die Studie eine verallgemeinerbare Strategie zum Verständnis der komplexen Wechselwirkung zwischen Sonnenlicht, körperlicher Aktivität und depressivem Zustand mithilfe digitaler Open-Source-Tools.
Die Fähigkeit, Stimmungsstörungen, insbesondere bei saisonal exponierten Personen, mithilfe passiver digitaler Biomarkerdaten zu identifizieren, bietet vielversprechende Möglichkeiten für prädiktive und personalisierte Diagnostik für die nächste Generation im Bereich der psychischen Gesundheit.
Konkret könnte ein digitaler Biomarker, wie z. B. motorische Aktivitätsmuster, die von einem Beschleunigungsmesser abgeleitet werden, die Grundlage für ein Frühwarnsystem bilden, das den Kliniker darauf hinweist, rechtzeitig eine Intervention einzuleiten.
Die Einbeziehung objektiv gemessener Marker der Sonneneinstrahlung (d. h. von der NASA gesammelte Sonneneinstrahlungsdaten oder durch Beschleunigungsmesser gemessene Lichteinwirkung) könnte die Vorhersagekraft dieser Tools verbessern und die Grundlage für Persönlichkeitsmodelle legen, die auf Personen abzielen, die einem Risiko für Stimmungsstörungen mit saisonalen Mustern ausgesetzt sind.
„Personen mit SAD sind möglicherweise nicht in der Lage, das Muster ihrer Krankheit zu erkennen“, fügen Rosenthal und Kovtun hinzu. „Ein Ziel unserer Studie ist es, die Entwicklung digitaler Tools anzuregen, um Ärzte zu unterstützen und Betroffenen dabei zu helfen, ihre Symptome selbst zu bewältigen.“ ”
Finanzierung: Diese Arbeit wurde von der Velux Stiftung unterstützt (Grant No. 1821 an SJR und OK). Die Geldgeber hatten keinen Einfluss auf das Studiendesign, die Datenerhebung und -analyse, die Entscheidung zur Veröffentlichung oder die Erstellung des Manuskripts.
Über diese Geschichte über Depression und Forschung zur psychischen Gesundheit
Autor: Charlotte Bhaskar
Quelle: Plus
Kommunikation: Charlotte Bhaskar – PLOS
Bild: Bild entnommen aus Neuroscience News
Ursprüngliche Suche: Der Zugang ist offen.
„Saisonalität bei Stimmungsstörungen: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen durch Beschleunigungsmesser ausgelöster körperlicher Aktivität, Tageslänge und Sonneneinstrahlung„Von Oleg Kovtun und anderen.“ PLOS Journal of Mental Health
eine Zusammenfassung
Saisonalität bei Stimmungsstörungen: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen durch Beschleunigungsmesser ausgelöster körperlicher Aktivität, Tageslänge und Sonneneinstrahlung
Stimmungsstörungen sind weltweit die häufigste Ursache für Behinderungen. Bis zu 30 % der Personen mit einer schweren depressiven Störung und einer bipolaren Störung weisen von Anfang an ein saisonales Muster auf, ein Phänomen, das mittlerweile in den offiziellen Diagnosehandbüchern (DSM-5 und ICD-11) anerkannt ist.
Über den Einfluss der Tageslänge (Photoperiode) und der Sonnenlichtintensität (Sonnenstrahlung) auf saisonale Muster in MDD und BD ist nur sehr wenig bekannt.
Hier präsentieren wir einen quantitativen Ansatz zur Untersuchung der Beziehung zwischen Sonnenlichtmessungen und objektiv gemessenen Bewegungsaktivitätsmustern, um Umweltfaktoren zu verstehen, die die Saisonalität bei chronischer Depression und bipolarer Störung beeinflussen.
Unsere Auswertung des generalisierten linearen Modells (GLM) des Depresjon-Datensatzes, der kurzfristige (bis zu 2 Wochen) Aufzeichnungen der motorischen Aktivität von 23 Patienten mit unipolarer und bipolarer Depression und 32 gesunden Kontrollpersonen umfasst, die für die Studie rekrutiert wurden Die norwegische Universität Bergen (60,4 Grad nördlicher Breite und 5,3 Grad östlicher Länge) berichtete über einen signifikanten Zusammenhang zwischen der vom Beschleunigungsmesser ermittelten täglichen körperlichen Aktivität und dem Depressionsstatus der Teilnehmer (S.
Unsere Studie bietet eine verallgemeinerbare Strategie, um das komplexe Zusammenspiel zwischen Sonnenlicht, körperlicher Aktivität und depressivem Zustand mithilfe digitaler Open-Source-Tools zu entwirren.
Die Fähigkeit, Stimmungsstörungen, insbesondere bei saisonal exponierten Personen, mithilfe passiver digitaler Biomarkerdaten zu identifizieren, bietet große Chancen für die prädiktive und personalisierte Diagnostik der nächsten Generation im Bereich der psychischen Gesundheit.