Aus dem Libanon wird weiterhin von schweren Kämpfen berichtet – weshalb die Bundesregierung nun weitere Deutsche ausgeflogen hat. Nach Angaben des Außenministeriums wurden 130 Menschen nach Frankfurt überstellt.
Die Bundesregierung hat weitere Deutsche aus dem Libanon ausgeflogen. Wie das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium bestätigten, wurden 130 Deutsche nach Frankfurt gebracht. Das Flugzeug landete am Abend. Passagiere galten als besonders gefährdet. Unter ihnen sollen auch Familien gewesen sein, deren Heimat im Süden des Libanon lag. Dort sind die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah besonders intensiv.
Die im Rahmen des sogenannten Diplomatenempfangs besonders gefährdeten Deutschen seien mit Flugzeugen des Typs Airbus A330 der MMU (Multi-Role Tanker Transport Unit) transportiert worden, teilten das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium 2016 mit. Berlin. Der Spiegel berichtete zunächst über die Reise.
Bisher wurden insgesamt 241 Menschen mit Bundeswehrflugzeugen aus dem Libanon ausgeflogen. Der Krisenstab der Bundesregierung hat erneut getagt.
Hilfe kommt im Libanon an
Bei ihrem Abflug transportierte die Maschine fünf Tonnen Hilfsgüter des Deutschen Roten Kreuzes nach Beirut, finanziert aus Mitteln der humanitären Hilfe des Auswärtigen Amtes. Dabei handelte es sich vor allem um medizinische Hilfsgüter wie Infusionsgeräte oder Verbandsmaterial, die für die Notfallversorgung der Zivilbevölkerung im Libanon dringend benötigt werden. Die Hilfslieferungen wurden aus Mitteln des Außenministeriums finanziert.
Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, der Krisenstab des Ministeriums habe sich am Morgen getroffen, „um sich nach den dramatischen Entwicklungen der letzten Stunden einen Überblick über die Situation zu verschaffen“. Dabei ginge es darum, „was sich durch die aktuelle Situation an Situationsbeurteilungen und Arbeitsbewertungen verändert hat“. Der Sprecher des Außenministeriums gab an, dass die Deutschen im Libanon bereits vor Monaten zur Ausreise aufgefordert worden seien. Abgänge seien nun „viel schwieriger, wovor wir in den letzten Monaten gewarnt haben“.
Je nach Bedarf und Entwicklung der Lage wird es weitere Flüge vom Libanon nach Deutschland geben.