29.08.2022
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Neue Bilder der atemberaubenden Phantomgalaxie M74 zeigen die Leistungsfähigkeit von Weltraumobservatorien, die bei mehreren Wellenlängen zusammenarbeiten. In diesem Fall ergänzen sich die Daten des NASA/ESA/CSA-Weltraumteleskops James Webb und des NASA/ESA-Weltraumteleskops Hubble zu einem Panoramabild der Galaxie.
Die Geistergalaxie befindet sich etwa 32 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Fische, ungefähr gegenüber der Erde. Dies, zusammen mit ihren gut definierten Spiralarmen, macht sie zu einem bevorzugten Ziel für Astronomen, die den Ursprung und die Struktur galaktischer Spiralen untersuchen.
M74 ist eine spezielle Klasse von Spiralgalaxien, die als „Spiralen mit großem Design“ bekannt sind, was bedeutet, dass ihre Spiralarme im Gegensatz zu der fleckigen und rauen Struktur, die in einigen Spiralgalaxien zu sehen ist, hervorstechen und gut definiert sind.
Webbs scharfe Sicht offenbarte winzige Gas- und Staubfäden in den massiven Spiralarmen von M74, die sich von der Bildmitte nach außen wölben. Der Gasmangel in der Kernregion bietet auch einen unauffälligen Blick auf den nuklearen Sternhaufen im Zentrum der Galaxie.
Webb starrte mit einem Instrument für mittleres Infrarot auf das M74 (Maria), um mehr über die frühen Stadien der Sternentstehung im Lokaluniversum zu erfahren. Diese Beobachtungen sind Teil größerer Bemühungen der PHANGS International Collaboration, 19 nahe gelegene sternbildende Galaxien im Infraroten zu kartieren. Diese Galaxien wurden bereits mit dem NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble und bodengestützten Observatorien beobachtet.
Das Hinzufügen von hochauflösenden Webb-Beobachtungen bei längeren Wellenlängen wird es Astronomen ermöglichen, Sternentstehungsgebiete in Galaxien zu bestimmen, die Masse und das Alter von Sternhaufen genau zu messen und Einblicke in die Natur winziger Staubkörner zu gewinnen, die im interstellaren Raum treiben. .
Hubble-Beobachtungen von M74 enthüllten besonders helle Regionen der Sternentstehung, die als HII-Regionen bekannt sind. Hubbles scharfe Sicht bei ultravioletten und sichtbaren Wellenlängen ergänzt Webbs beispiellose Empfindlichkeit bei Infrarotwellenlängen, ebenso wie Beobachtungen von bodengestützten Radioteleskopen wie dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, ALMA.
Durch die Integration von Daten von Teleskopen, die im gesamten elektromagnetischen Spektrum arbeiten, können Wissenschaftler mehr Einblicke in astronomische Objekte gewinnen als mit einem einzelnen Observatorium – selbst wenn es so leistungsfähig ist wie Webb!