Verrückte Exzesse in der Ukraine
Sogar Depardieu hat Putin satt
31.03.2022 22:04 Uhr
Der französische Schauspieler Depardieu bewundert den russischen Präsidenten Putin seit Jahren. Das belegen Statements und Fotos, die der Filmstar im kommenden Februar veröffentlichen wird. Aber jetzt ist Depardieu müde – er verurteilt Putins Invasion in der Ukraine öffentlich.
Der französische Schauspieler Gerard Depardieu hat die „verrückten und inakzeptablen Exzesse“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin angesichts seines Krieges in der Ukraine bezeugt. Depardieu betonte in einer Erklärung, das russische Volk sei „nicht verantwortlich“ für das Verhalten des Kreml-Chefs. Die ukrainischen Opfer werden von den Erlösen seiner drei Auftritte profitieren, die für Anfang April im Pariser Champs-Elysees-Theater geplant sind.
„Er hatte immer eine einzigartige Zuneigung zum russischen Volk“, sagte Depardieu. Er verwies auf die großen russischen Schriftsteller und Komponisten wie Fjodor Dostojewski, Lew Tolstoi, Nikolai Gogol, Sergej Prokofjew und Dmitri Schostakowitsch.
Depardieu hat 2013 die russische Staatsbürgerschaft erhalten. In der Vergangenheit hat er sich immer wieder positiv über Putin geäußert. Er nannte Russland eine „große Demokratie“ und verglich den russischen Präsidenten unter anderem mit dem ehemaligen Papst Johannes Paul II.
„Ich bin gegen diesen Bürgerkrieg“
Im Sommer 2015 verhängte die Ukraine ein fünfjähriges Einreiseverbot gegen Depardieu, der seit 2013 die russische Staatsbürgerschaft besitzt. Das bestätigte damals eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsdienstes. Medienberichten zufolge sagte Depardieu zuvor: „Ich liebe Russland und die Ukraine, die zu Russland gehört.“ Es scheint, dass der Schauspieler es damals nicht bestritten hat.
Erst Mitte Februar, als Russland bereits Zehntausende Soldaten nahe der ukrainischen Grenze zusammengezogen hatte, postete der Schauspieler auf Instagram ein Foto von sich mit Putin und beschriftete es mit „Freundschaft“. Anfang März rief Depardieu dann zu einem Waffenstillstand in der Ukraine auf. „Russland und die Ukraine waren immer zwei Schwesterländer“, sagte er damals, „ich bin gegen diesen Bruderkrieg.“