„Es ist nicht gut für Europa“, sagt Macron, „dass sich Deutschland abschottet.“
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Deutschlands Weg in der Energiekrise kritisiert. „Wir müssen auf jeden Fall unsere Einheit bewahren.“ Gleichzeitig kündigte er ein neues Projekt mit Spanien und Portugal an.
FFrankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte nach einem Treffen mit Olaf Schulz in Brüssel, es wäre „nicht gut für Europa“, wenn Deutschland „isoliert“ wäre. Es müsse alles getan werden, damit die europäische Einheit gewahrt bleibt, „und dass Deutschland dazugehört“. sagte Macron.
„Ich glaube nicht, dass es ein Problem gibt“, sagte Macron mit Blick auf die deutsch-französischen Beziehungen. „Ich arbeite seit fünf Jahren daran“, fügte er hinzu. Er hofft, „Wege der Einigung“ zu finden.
Deutschland steht derzeit unter anderem dafür in der Kritik, dass es eine von der Mehrheit der EU-Staaten geforderte europäische Obergrenze für Gaspreise ablehnt. Frankreich unterstützt eine solche Preisobergrenze, insbesondere für das zur Stromerzeugung verwendete Gas. Macron sprach von „Mechanismen, um Gas- und Strompreise besser voneinander zu trennen“. Macron beabsichtigt auch, gemeinsames Gas aus Ländern der Europäischen Union zu kaufen. „Es braucht auch mehr finanzielle Solidarität“, sagte er.
dazu bekannt gebenFrankreich hat mit Spanien und Portugal eine politische Einigung über die Bildung neuer Stromkorridore für grüne Energiequellen wie Wasserstoff und Solarenergie erzielt, die auch von Frankreich aus nach Mitteleuropa geliefert werden können.
Die neue Pipeline ist Teil des „Green Energy Corridor“ und wird zunächst Gas und dann Wasserstoff transportieren. „Deutschland ist sehr zufrieden mit der Lösung“, sagte sie in Regierungskreisen. Es ist gut, die Interdependenz in Europa zu stärken.
Das geplante MidCat-Gaspipeline-Projekt über die Pyrenäen will nicht mehr weitergeführt werden. MidCat ist weder wirtschaftlich noch umweltverträglich. Das ultimative Ziel ist es, die Stromnetze der Iberischen Halbinsel und Mitteleuropas, insbesondere zwischen Barcelona und Marseille, besser zu verbinden.
Später präzisierte der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez, dass die neue Pipeline für eine Übergangszeit auch zum Transport von Gas genutzt werden soll.
Frankreichs Präsident Macron wird Kanzler Schulze am kommenden Mittwoch zu weiteren Gesprächen in Paris empfangen. Das teilte das französische Präsidialamt am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel mit. Beim anschließenden Gipfeltreffen soll es unter anderem auch um die Klärung der Differenzen im Energie- und Rüstungsbereich gehen.