Ungarn droht mit der EU wegen des LGBT-Zensurgesetzes
Das ungarische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das das Recht junger Menschen auf Information über Homosexualität und Geschlechtsumwandlung einschränkt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verweist nun auf die Folgen.
dungarn droht Ärger mit der EU-Kommission wegen der Verabschiedung eines Anti-Schwulen-Zensurgesetzes. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb am Mittwochabend auf Twitter, sie sei „sehr besorgt über das neue Gesetz in Ungarn“. Man prüft, ob gegen EU-Recht verstoßen wird. „Ich glaube an ein Europa, das Vielfalt begrüßt, nicht ein Europa, das sie vor unseren Kindern verbirgt. Niemand darf aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden.“
Kommt die EU-Kommission bei der Rechtsprüfung zu dem Ergebnis, dass sie gegen EU-Recht verstößt, kann sie ein sogenanntes Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Dies wiederum könnte mit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs enden.
Das ungarische Parlament hat am Dienstag ein Gesetz verabschiedet, das das Recht junger Menschen auf Informationen über Homosexualität und Transgenderismus einschränkt. Bietet das Verbot von Büchern, Filmen und anderen Vektorinhalten, die Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen und in denen sexuelle Aktivitäten dargestellt werden, die sich vom anderen Geschlecht unterscheiden.
Zudem soll jede Art von Werbung, in der Homosexuelle oder Transgender-Personen als Teil des normalen Lebens erscheinen, verboten werden. Kritiker sehen darin den Versuch, eine homophobe Zensur nach russischem Vorbild im EU-Staat Ungarn einzuführen.
Das Gesetz beschäftigt insbesondere Ministerpräsident Viktor Orban, dessen Kritiker ihm vorwerfen, Vorurteile gegenüber Minderheiten zu schüren. Orbán hat bereits in der Vergangenheit mit Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht, die Kritiker als fremdenfeindlich und homophob einstufen.