Verdacht auf russische Propaganda: EU blockiert Voice of Europe-Plattform

Verdacht auf russische Propaganda: EU blockiert Voice of Europe-Plattform

Stand: 17. Mai 2024 um 15:27 Uhr

Die Europäische Union hat beschlossen, Sanktionen gegen das russische Portal und drei weitere russische Medienunternehmen zu verhängen. Voice of Europe steht im Verdacht, russische Propaganda zu verbreiten und europäische Politiker zu bestechen.

Die Länder der Europäischen Union haben beschlossen, Sanktionen gegen die Plattform „Voice of Europe“ und drei russische Medienunternehmen zu verhängen. Dies bedeutet, dass es in der gesamten Europäischen Union verboten wird, haben die Länder angekündigt.

Voice of Europe mit Sitz in Prag steht im Verdacht, russische Propaganda in der Europäischen Union zu verbreiten und Geld an europäische Politiker zu zahlen. Neben „Voice of Europe“ waren auch die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti sowie die Zeitungen „Iswestija“ und „Rossijskaja Gaseta“ von dem Sendeverbot betroffen.

Abhängig von den EU-Ländern ist es Medienunternehmen und ihren Mitarbeitern weiterhin gestattet, in der EU Recherchen und Interviews durchzuführen. Auf dem Portal Voice of Europe wurden Interviews mit dem AfD-Politiker Peter Bystron und seinem Parteikollegen Maximilian Krah veröffentlicht.

Voice of Europe soll die Politiker ausgezahlt haben

Die tschechische Zeitung Denek N berichtete Anfang April, dass möglicherweise Geld in den Fall Bystrun geflossen sei. Der AfD-Bundestagsabgeordnete hat diese Angelegenheit mehrfach zurückgewiesen. Krah bestreitet auch, Geld von Voice of Europe angenommen zu haben.

Aufgrund dieser und weiterer Meldungen leitete die Staatsanwaltschaft München sogenannte Vorermittlungen im Fall Bystron ein, um zu prüfen, ob ein erster Verdacht auf ein strafbares Verhalten im Zusammenhang mit der Bestechung von Abgeordneten besteht.

Unter anderem wurden am Donnerstag mehrere Objekte durchsucht, darunter Bystrons Parlamentsbüro im Deutschen Bundestag. Zuvor hatte der Deutsche Bundestag seine Immunität aufgehoben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beziehen sich die nun eingeleiteten Ermittlungen auf Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Radiosender Voice of Europe.

Messung nicht Teil der Tabelle 14. Sanktionspaket

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren haben EU-Mitgliedstaaten bereits mehreren Medien die Lizenz entzogen. Dazu gehören beispielsweise Sputnik, Russia Today und Russia.

Damit soll die Verbreitung russischer Kriegspropaganda und Desinformation in der Europäischen Union verhindert werden. Nach Angaben von EU-Diplomaten sind die gegen die Medien verhängten Sanktionen Teil des vierzehnten Sanktionspakets der Europäischen Union gegen Russland. Darüber wird weiter verhandelt.

Im Rahmen dieses Pakets drohen Russland erstmals harte Sanktionen der Europäischen Union gegen sein milliardenschweres Geschäft mit Flüssigerdgas. Diplomaten zufolge will die Europäische Kommission die Nutzung von Häfen wie dem im belgischen Zeebrugge für den Transport von russischem Flüssigerdgas in Drittländer verbieten. Dies dürfte es Russland dann ermöglichen, mangels Transportkapazitäten weniger LNG zu verkaufen und weniger Geld in seinen Angriffskrieg zu investieren.

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