Stand: 17.10.2021 21:56
Die ungarische Opposition hat einen gemeinsamen Kandidaten für die Parlamentswahlen im Frühjahr gewählt: Peter Markie Zay. Er ist ein politischer Außenseiter und ein Konservativer – und das könnte Ministerpräsident Orban gefährlich machen.
Der konservative und parteilose Peter Markyzai wird bei den ungarischen Parlamentswahlen im Frühjahr 2022 voraussichtlich als Oppositionskandidat den rechtsnationalistischen Ministerpräsidenten Viktor Orban herausfordern. Bei den Vorwahlen der Opposition lag der 49-Jährige laut die Ergebnisse der Teilauszählung des Abends Sonntag.
Dies ist das erste Mal, dass ein solches Symbol in Ungarn angebracht wird. Sechs zuvor gespaltene Oppositionsparteien – von linksgerichteten Grünen bis hin zu rechtskonservativen – sollen den Sieger der Kampagne gegen Orbán unterstützen. Bei mehr als der Hälfte der ausgezählten Stimmen erhielt Markie Zay 59,1 % der Stimmen und seine Gegnerin Clara Dobrev von der SPD DK 40,9 %, teilte die Vorwahlkommission mit. Er hat Dobrev bereits gratuliert und versprochen, ihn im Parlamentswahlkampf mit voller Kraft zu unterstützen.
Die vereinte Opposition gegen Orban
Damit steht der 58-Jährige zum ersten Mal seit 2010 einer vereinten Opposition an der Urne gegenüber. Umfragen zufolge sind beide Lager tatsächlich gleichauf. Marke Zay hat angekündigt, bei einem Sieg Orbans umstrittene Gesetze aufzuheben und den Euro in Ungarn einzuführen. Experten halten Marche Zee für einen harten Gegner für Urban, dessen gläubiger Vater von sieben Kindern bei der Abstimmung im nächsten Jahr konservative Wähler ansprechen könnte.
Marche Zee hat Wirtschaftswissenschaften, Elektrotechnik und Geschichte studiert. Von 2004 bis 2009 lebte er mit seiner Familie in Kanada und den USA. In die Politik ging er erst 2018. Damals gewann er überraschend auch die Bürgermeisterwahlen in Hodmezövasarhely. Bis dahin galt der Ort als Hochburg der Urban Fides Partei.
Die Teilnahme am zweiten Wahlgang der Vorwahlen erreichte ein Rekordhoch: 66.2016 Wähler stimmten in den sechs Tagen bis Samstagabend ab. Ende September nahmen 638.811 Bürger an der ersten Runde teil. Dieser Wert hat die Erwartungen der Aufsichtsbehörden bereits übertroffen. Damals standen fünf Top-Kandidaten zur Auswahl. Im ersten Wahlgang stimmten die Bürger zudem in 94 von 106 Wahlkreisen für die gemeinsamen Direktkandidaten für das Parlament.