Stand: 02.08.2021 05:00
In Feriengebieten am Mittelmeer kämpfen Feuerwehrleute weiter gegen verheerende Buschbrände. Nach der Türkei und Italien brachen in Griechenland aufgrund der starken Hitze viele Brände aus.
Feuerwehrleute in vielen Mittelmeer-Resorts sind unruhig: Hunderte verheerende Buschbrände wüteten am Sonntag weiter. Dutzende von Hotels und Dörfern wurden im Süden der Türkei erneut evakuiert. Italien hat über 800 Brände gemeldet, davon allein 250 in Sizilien. Auch auf dem griechischen Peloponnes mussten Anwohner und Touristen in Sicherheit gebracht werden. Unterdessen haben Rettungskräfte einen neuen Brand auf der Insel Rhodos gemeldet. Besonders gefährlich ist die Lage in der Türkei, wo die Brände immer wieder durch starke Winde entzündet wurden. Im beliebten Ferienort Bodrum wurde laut CNN Türk Radio ein ganzes Viertel evakuiert, 540 Menschen mussten per Boot in Sicherheit gebracht werden, weil die Straßen nicht mehr befahrbar waren.
Auch im Ferienort Antalya kam es laut NTV zu Evakuierungen. Am Sonntag wurden zwei Leichen geborgen. Die Zahl der Todesopfer ist seit Ausbruch der Brände vor fünf Tagen auf zehn gestiegen. Land- und Forstwirtschaftsminister Bekir Bakdemirli sagte, 107 von 112 Bränden seien inzwischen unter Kontrolle. Aber sie wüteten weiter in den Touristengebieten von Antalya und Mugla. Die Europäische Union unterstützt die Türkei bei der Bekämpfung von Waldbränden. Die Europäische Union hat angekündigt, dass zwei Löschflugzeuge aus Spanien und eines aus Kroatien bereitgestellt werden. Vor kurzem haben Russland, die Ukraine, der Iran und Aserbaidschan Truppen zur Unterstützung entsandt. Die Europäische Union unterstützt die Türkei bei der Bekämpfung der seit Tagen wütenden Waldbrände. Die Europäische Union gab am Sonntag bekannt, dass zwei Löschflugzeuge aus Spanien und eines aus Kroatien bereitgestellt werden. Vor kurzem haben Russland, die Ukraine, der Iran und Aserbaidschan Truppen zur Unterstützung entsandt.
Für die Türkei ist dies der schlimmste Brand seit einem Jahrzehnt. Nach Angaben der Behörden haben die Brände seit Jahresbeginn fast 95 Tausend Hektar zerstört. In den Jahren 2008 bis 2020 waren es im gleichen Zeitraum durchschnittlich nur etwa 13.000 Hektar.
Kein Ende der griechischen Hitzewelle in Sicht
In Griechenland kämpften am Sonntag 300 Feuerwehrleute weiter gegen mehrere Brände auf dem Peloponnes. Auf der Halbinsel sind nach Angaben des Zivilschutzes seit Samstag 58 Brände ausgebrochen, die meisten wurden jedoch schnell unter Kontrolle gebracht. Fünf Dörfer wurden in der Nähe der Stadt Patras evakuiert. Fast hundert Einwohner und Touristen aus dem kleinen Badeort Logos wurden auch in die nahegelegene Stadt Ijeu gebracht. Der Bürgermeister des Dorfes Egyalia sprach von einer „schrecklichen Katastrophe“. „Wir haben die ganze Nacht draußen geschlafen und hatten solche Angst, dass wir nach dem Aufwachen kein Zuhause mehr haben“, sagte ein Bewohner des Dorfes Al-Abeeri gegenüber Sky.
Die Lokalzeitung Patras Times berichtete, dass das Feuer etwa 30 Häuser, Scheunen und landwirtschaftliche Ställe in der Stadt zerstört habe. Die Brände zerstörten auch mehrere Olivenhaine. „Wir sind durch die Hölle gegangen“, sagte der Anwohner Giorgos Alexopoulos von der Agence France-Presse. „Wir hatten Angst, dass wir alles in den Flammen verlieren würden.“
Unterdessen haben Rettungskräfte einen weiteren Flächenbrand auf der Insel Rhodos gemeldet. 67 Feuerwehrleute nahmen mit 20 Einsatzfahrzeugen an den Löscharbeiten teil. Außerdem kamen drei Löschflugzeuge und vier Hubschrauber zum Einsatz. Starke Dürre, starker Wind und Temperaturen über 30 Grad verursachen in Griechenland jeden Sommer verheerende Waldbrände. Seit Freitag leidet das Land erneut unter einer Hitzewelle mit Temperaturen zwischen 42 und 44 Grad. Experten sehen darin ein weiteres Zeichen des Klimawandels. Manche Meteorologen befürchten sogar, dass die Thermometer in den kommenden Tagen in Europa ein Rekordhoch anzeigen werden. 1977 wurden in Athen und der etwa 30 Kilometer westlich gelegenen Stadt Elefsina 48 °C gemessen. Dies ist die höchste jemals in Europa gemessene Temperatur.
Die sengende Hitze testet auch die Leistungsfähigkeit des Energiesystems eines Landes. Aus diesem Grund wurden alle Techniker in Alarmbereitschaft versetzt. Das teilte der griechische Energieminister Costas Skrickas mit. Alle bestehenden Kraftwerke seien an das nationale Energiesystem angeschlossen.
Brände in Sizilien
Die italienische Feuerwehr zählte am Wochenende mehr als 800 Brände, unter anderem in den südlichen Regionen Apulien, Kalabrien und Kampanien sowie in Italiens zentralem Latium mit der italienischen Hauptstadt Rom. Die meisten Brände brachen auf der bei Touristen beliebten Insel Sizilien aus. Dort bekämpfte die Feuerwehr am Sonntag weiter Brände in der Nähe von Catania, Palermo und Syrakus. Der Bauernverband von Coldiretti hat seit Anfang des Jahres auf Sizilien rund 300 Waldbrände gezählt. Sie vermutet, dass nicht nur Hitze und Trockenheit für so viele verantwortlich sind, sondern auch kriminelle Intrigen.
Während in den vergangenen Tagen auf Sizilien Temperaturen von 39 Grad und im süditalienischen Bari 40 Grad gemessen wurden, kommt es im Norden des Landes derzeit zu schweren Gewittern. In Spanien bekämpfte die Feuerwehr am Wochenende einen Brand in der Nähe des San-Juan-Stausees, etwa 70 Kilometer östlich von Madrid. Die Behörden riefen die Anwohner auf, sich von der beliebten Badestelle fernzuhalten.