Stand: 05.09.2022 09:10 Uhr
Im Nordosten Brasiliens regnet es seit Tagen heftig. Nach Angaben lokaler Behörden starben mehr als 30 Menschen durch Erdrutsche und Überschwemmungen. Experten warnen davor, dass sich die Situation verschärfen könnte.
Bei Erdrutschen sind im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Das teilten die Behörden des nordöstlichen Bundesstaates mit. Mehr als 1000 Menschen mussten wegen der Überschwemmungen in Pernambuco ihre Häuser verlassen, teilte der Zivilschutz mit. Etwa 32.000 Familien leben im Bundesstaat in Gebieten, die von Erdrutschen oder Überschwemmungen bedroht sind, sagte Leonardo Rodriguez vom Zivilschutz in einem auf Instagram geposteten Video. In der Hauptstadt Recife wurden Schulen für Obdachlose eröffnet.
Im Bundesstaat Alagoas, der an Pernambuco grenzt, starben am Freitag zwei Menschen, nachdem sie von sintflutartigen Regenfällen mitgerissen worden waren, als ein Fluss über seine Ufer trat. Die dortige Regierung sagte, 33 Städte hätten wegen sintflutartiger Regenfälle in den vergangenen Tagen den Notstand ausgerufen. Präsident Jair Bolsonaro hat angekündigt, das Militär und Beamte des Ministeriums für regionale Entwicklung in den Nordosten zu schicken, um Helfer zu unterstützen.
Hunderte Tote in den vergangenen Monaten
Das Stadtgebiet von Recife wird seit Dienstag von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Nach Angaben des Zivilschutzes starben vor wenigen Tagen fünf Menschen an den Folgen des Sturms. Überflutete Straßen an verschiedenen Orten, eingestürzte Gebäude und Landmassen sind in Videos zu sehen, die in Online-Netzwerken veröffentlicht werden. Das National Meteorological Institute sagte, Pernambuco bleibe in höchster Alarmbereitschaft hinsichtlich der Gefahr von Erdrutschen und Überschwemmungen.
Die Wasser- und Klimabehörde von Pernambuco warnte gestern ebenfalls davor, dass sich die Situation bei anhaltendem Regen in den nächsten 24 Stunden verschlechtern könnte. Hunderte Menschen sind in den vergangenen Monaten in Brasilien bei Erdrutschen und Überschwemmungen ums Leben gekommen. Im Februar starben allein in Petropolis im Bundesstaat Rio de Janeiro mehr als 230 Einwohner.
Die Gefahr von Starkregen steigt
Experten zufolge werden die Niederschläge in Brasilien derzeit durch das Klimaphänomen La Niña verschärft, das für die Abkühlung des Pazifischen Ozeans sorgt. Aber der Klimawandel erhöht auch die Risiken von Unwettern. Da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser enthalten kann, erhöht die globale Erwärmung das Risiko von Starkniederschlägen.