Staatsumstrukturierungsprojekt: Miley bringt das Gesetzespaket durch das Parlament

Staatsumstrukturierungsprojekt: Miley bringt das Gesetzespaket durch das Parlament

Staatliches Umstrukturierungsprojekt
Miley bringt Gesetzespaket durch das Parlament

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Der neue argentinische Präsident Javier Miley will den Staat radikal verkleinern. Dies führt zu Straßenprotesten und die Ultraliberalen müssen ernsthaft im Parlament verhandeln. Doch sein Gesetzespaket nimmt nun eine wichtige Hürde.

Nach einer dreitägigen Marathonsitzung und etwa dreißigstündigen Diskussionen stimmte das argentinische Repräsentantenhaus grundsätzlich einem erweiterten Gesetzespaket der ultraliberalen Regierung von Präsident Javier Miley zu. 144 Parlamentarier stimmten für die Initiative, 109 dagegen. Das Paket, das rund 300 Gesetze umfasst, sieht unter anderem die Übertragung eines Teils der Gesetzgebungsbefugnisse auf die Regierung für zwei Jahre, die Privatisierung mehrerer staatlicher Unternehmen sowie die Einführung von Änderungen im Steuer- und Wahlrecht vor.

Nach der grundsätzlichen Verabschiedung des Pakets beginnt nächste Woche die Diskussion über einzelne Gesetze. Auch der Senat muss dem Projekt noch zustimmen. Am Rande der Parlamentsdebatte kam es in den vergangenen Tagen zu Protesten und Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Erfolg für Millie

Die Abstimmung ist bereits ein Erfolg für Milley, der im Kongress keine eigene Mehrheit hat. Er musste in den letzten Wochen hart verhandeln, um Abgeordnete anderer Parteien für sein Projekt zu gewinnen. „Die Geschichte wird sich mit Respekt an diejenigen erinnern, die den historischen Kontext verstanden und beschlossen haben, die Klassenprivilegien abzuschaffen und etwas für die Menschen zu tun, die jahrelang von der politischen Klasse in Armut und Hunger gestürzt wurden“, heißt es in einer Erklärung des Präsidialamts.

Nach seinem Amtsantritt im Dezember bezeichnete der Ökonom Miley als radikale Lösung für das wirtschaftlich stark angeschlagene Land. Er will viele Subventionen abbauen, den US-Dollar einführen und die Zentralbank abschaffen. Argentinien leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 200 Prozent, rund 40 Prozent der Bevölkerung des einst reichen Landes leben unterhalb der Armutsgrenze.

Südamerikas zweitgrößte Volkswirtschaft leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Industrieproduktivität und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat einen Großteil seiner Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar weiter an Wert und der Schuldenberg wächst stetig.

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