Seltsame Selbstporträts von Prigozhin und Bilder aus der Wohnung von Wagners Chef in den russischen Medien

Seltsame Selbstporträts von Prigozhin und Bilder aus der Wohnung von Wagners Chef in den russischen Medien

Nach dem Putschversuch gegen den Verteidigungsminister tauchten in russischen Medien zahlreiche Fotos auf, die offenbar bei der Razzia im Haus von Wagner-Chef Prigoschin gefunden wurden.

Während des Putschversuchs von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gegen den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu wurden einige Fotos der Razzia auf dem Anwesen des Geschäftsmannes veröffentlicht. Mittlerweile sind in den russischen Medien zahlreiche Fotos aufgetaucht, die ein Hallenbad, Goldbarren sowie Perücken und Selfies in verschiedenen Verkleidungen zeigen, offenbar in Prigoschins Wohnung in Sankt Petersburg.

Seitdem der russische Präsident Wladimir Putin gegen seinen ehemaligen Freund Jewgeni Prigoschin Stellung bezogen hat, hält er sich vermutlich im benachbarten Weißrussland auf. Von dort gibt es aber keine Bilder von Wagners Kopf. Und am Donnerstag gab der weißrussische Gouverneur Alexander Lukaschenko bekannt, dass Prigoschin nach Russland zurückgekehrt sei.

Nach dem Aufstand wurde vereinbart, dass sich die Wagner-Kämpfer beim Verteidigungsministerium melden oder nach Weißrussland ins Exil gehen sollten.

Die oppositionelle Nachrichtenplattform NEXTA geht – wie viele andere russische Experten:innen – davon aus, dass die nun veröffentlichten Bilder von den Sicherheitsbehörden gezielt verbreitet werden.

Fotos, die die Daily Beast-Kolumnistin Julia Davis auf Twitter geteilt hat, zeigen nicht nur luxuriöse Zimmer mit Symbolen, sondern auch ein Zimmer mit einem Krankenhausbett.

Der 62-jährige Prigoschin stammt wie Präsident Wladimir Putin aus St. Petersburg. Sein Unternehmen Concord, in dem seine Frau, seine Tochter und sein Sohn arbeiten, betreibt nicht nur Luxusrestaurants in der Stadt.

Wie geht es weiter mit Wagners Söldnern?

Es ist noch nicht klar, wie Prigozhins Privatarmee „Wagner PMC“ überleben wird. Die Führung der russischen Armee stellte dem Geschäftsmann ein Ultimatum, seine Streitkräfte in der Ukraine unter die Aufsicht des russischen Verteidigungsministeriums zu stellen. Daraufhin drangen die Wagner-Kämpfer von der Front in der Ukraine aus in Russland ein und wollten laut Prigoschin von Rostow am Don nach Moskau marschieren.

Darüber hinaus stellte Prigoschin in einem Video die Kriegsziele des Kremls in Frage.

Auch in vielen afrikanischen Ländern sind Wagner-Söldner im Einsatz. Und Prigoschin beeinflusst nach eigenen Angaben mit seiner „Trollfabrik“ auch die sozialen Medien in den USA – und zwar um die Interessen von Präsident Wladimir Putin zu vertreten.

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