Stand: 03.12.2023 13:45 Uhr
Gleichzeitige Förderung wirtschafts- und klimapolitischer Interessen. Das wollen Wirtschaftsminister Habek und Landwirtschaftsminister Özdemir in den kommenden Tagen in Südamerika. Erste Station der sechstägigen Reise: Brasilien.
Wirtschaftsminister Robert Habik und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir reisten für sechs Tage nach Südamerika – nach Angaben des Wirtschaftsministeriums, um die Wirtschafts- und Klimakooperation vor allem mit Brasilien und Kolumbien zu intensivieren.
Habeck erklärte seinen Wunsch, „grüne Wertschöpfungsketten für mehr Wohlstand und Klimaschutz“ zu schaffen. Auch das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Mercosur wird diskutiert.
Habeck sagte, die Regierungen des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro seien „der Bekämpfung der Klimakrise und der illegalen Entwaldung verpflichtet und arbeiten ständig daran, die Dekarbonisierung voranzutreiben“. „Diese Dynamik wollen wir nutzen, um globale Herausforderungen gemeinsam als Demokratien anzugehen und grüne Wertschöpfungsketten über den Atlantik hinweg für mehr Wohlstand und Klimaschutz aufzubauen.“
Habik sagte, dass Brasilien und Kolumbien „mit ihren erneuerbaren Energien und großen Rohstoffvorkommen eine wichtige Rolle beim Schutz des globalen Klimas und der Umwandlung unserer Volkswirtschaften in grüne und nachhaltige Modelle spielen“.
Das Freihandelsabkommen steht an
Zum Freihandelsabkommen sagte der Wirtschaftsminister vor seiner Abreise: „Jetzt hat die Lula-Regierung die Möglichkeit zu prüfen, ob das von beiden Seiten noch in Frage gestellte EU-Mercosur-Abkommen abgeschlossen werden kann wird mein Ziel sein.“
Das Abkommen ist eine Chance für Südamerika ebenso wie für Europa und Deutschland – solange sich Nachhaltigkeit darin widerspiegelt. „Ein Teil der Reise wird sein, zu sehen, ob das mit Brasilien und mit den anderen Ländern des Mercosur-Abkommens möglich ist.“
Die EU verhandelt seit 1999 mit dem Mercosur, dem Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay angehören, über ein Freihandelsabkommen, das eine der größten Freihandelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen schaffen würde. Das Abkommen wurde auch ausgesetzt, weil Brasiliens rechtsextremer Ex-Präsident Jair Bolsonaro sich weigerte, das Klima zu schützen.
Özdemir: Brasilien und Kolumbien sind „ideale Partner“
„Wir wollen ein starkes Signal, dass Deutschland eine Partnerschaft auf Augenhöhe will“, sagte Landwirtschaftsminister Özdemir. Als „ideale Partner“ bezeichnete er das ehemalige Bürgerkriegsland Brasilien und Kolumbien, das zweite Ziel der Reise, um Klimaschutz mit Wohlstand zu verbinden. Kolumbien ist ein assoziiertes Land des Mercosur.
Habeck will unter anderem dabei helfen, die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Belo Horizonte zu eröffnen, ein deutsches Unternehmen besuchen, das grüne Wasserstoffanlagen herstellt, und in der Hauptstadt Brasilia Gespräche über grüne Wende, grünen Wasserstoff und nachhaltige Rohstoffgewinnung führen. Außerdem will er das Biodiversity and Forest Protection Project im Amazonas besuchen.