Rücktritt vor wichtigen Wahlen
Biden verliert nächsten engen Mitarbeiter
07.07.2022 00:42 Uhr
Ohne sie ist Donald Trump vielleicht noch im Amt: Kate Bedingfield ist eine sehr wichtige Mitarbeiterin von US-Präsident Biden, doch die Kommunikationschefin tritt nun zurück. Für Biden kommt der Wechsel nach dem Abgang seiner ehemaligen Sprecherin zum falschen Zeitpunkt.
Nur wenige Wochen nach dem Ausscheiden seiner Sprecherin Jen Psaki verlor US-Präsident Joe Biden auch seine Kommunikationsdirektorin Kate Bedingfield. Das Weiße Haus teilte mit, die 40-Jährige werde Ende Juli ihr Amt niederlegen, um mehr Zeit mit ihrem Mann und ihren Kindern zu verbringen.
Bedingfield hat die letzten drei Jahre mit Biden zusammengearbeitet und seine Öffentlichkeitsarbeit zunächst während des Wahlkampfs und dann im Weißen Haus organisiert. Sie arbeitete auch während Bidens Amtszeit als Vizepräsidentin mit Demokraten zusammen.
„Sie hat in allem eine große Rolle gespielt“
„Ohne das Talent und die Hartnäckigkeit von Kate Bedingfield wäre Donald Trump vielleicht gerade jetzt noch im Weißen Haus“, sagte Biden-Stabschef Ron Klein zum Abgang der Kommunikationsdirektorin. Sie hat bei allem, was der Präsident erreicht hat, eine große Rolle gespielt.“ Von nun an werde Bedingfield „von außen“ eine wichtige Rolle spielen, um Bidens Agenda voranzutreiben.
Bedingfields Abgang erfolgt nur wenige Monate vor den entscheidenden Kongresswahlen im November – und inmitten einer Reihe von Abgängen von Biden-Vertrauten. Bidens Sprecherin Psaki verließ das Weiße Haus erst im Mai. Auch andere Mitarbeiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit haben kürzlich ihre Stelle niedergelegt.
Unterdessen sind demokratische Politiker zunehmend frustriert über die Zurückhaltung des Präsidenten angesichts innenpolitischer Probleme und Rückschläge, von der Aufhebung eines wegweisenden Urteils zum Recht auf Abtreibung durch den Obersten Gerichtshof bis hin zu einer Flut von Waffenangriffen und einer steigenden Inflation. Stimmen in der Regierungspartei fordern einen kämpferischeren Präsidenten. Der Demokratischen Partei droht bei den Wahlen im Herbst die Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus zu verlieren.