Fantasie versus Realität
Rentner Siebel, 68, berichtet über die Risiken des Ruhestands in Florida
Heute, 17. April 2024 | 12:27
Warme Abende erfüllt vom Rauschen der Bucht und dem Rascheln hoher Palmen. Für viele Deutsche gilt der US-Bundesstaat Florida als Symbol der Rentnergemeinschaft. Zwischen den 1960er und 1980er Jahren versammelten sich hier Hunderttausende deutsche Bauherren und Immobilienkäufer, die den damals günstigen Wechselkurs nutzten, um für den Ruhestand ein Ferienhaus zu kaufen.
Aber diese Zeiten gehören größtenteils der Vergangenheit an, sagt Das „Handelsblatt“. Und diejenigen, für die sich der Ruhestand im Friedensparadies des Südatlantiks noch lohnte, wussten um die Gefahren.
Diese Ansicht wird unter anderem vom 68-jährigen Deutschen Seibel unterstützt. Als Angestellte bei der DZ Bank in New York verdiente sie im Laufe ihrer Karriere genug Geld, um sich in den 1990er Jahren ein kleines Haus in Florida leisten zu können. Heute erwies sich die Aufgabe als schwierig.
„[Heutzutage] „Man musste viel sparen, um hier leben zu können“, sagt Sybil. Sie kenne einige Deutsche, die mit unzureichenden Informationen angereist seien und „jetzt nach Deutschland zurückgekehrt sind“.
Ein Aufenthaltsrecht kann tatsächlich mehrere Hunderttausend Euro kosten
Die Schwierigkeiten beginnen oft bereits bei der Einreise, berichtet das Handelsblatt. Mit einem regulären ESTA-Touristenvisum können Sie maximal drei Monate in den USA bleiben.
Werbung
Um länger zu bleiben, müssen Rentner meist 800.000 US-Dollar (rund 752.372 Euro) in einer strukturschwachen Gegend investieren oder eine Immobilie kaufen. Letztere kosten an begehrten Standorten wie Fort Lauderdale in Florida oft mehr als eine Million Euro. Hinzu kommt eine jährliche Hausverwaltungsgebühr von 15.000 US-Dollar (14.114,25 €) und mehr.
Der Klimawandel lässt die Prämien für die Hausratversicherung steigen
Doch auch nach dem Erwerb einer Immobilie drohen vielen deutschen Rentnern oft unerwartete Zusatzkosten. Die Prämien für Hausratversicherungen in Florida könnten sich in nur wenigen Jahren verdoppelt haben. Grund dafür ist laut Versicherungen der Klimawandel, der Naturkatastrophen immer wahrscheinlicher macht.
In einem Facebook-Forum berichtete ein deutscher Hausbesitzer in Florida, dass sich der Wert seines Hauses seit 2017 verdoppelt habe. Allerdings stieg die Höhe seiner Versicherungsprämie gleichzeitig um mehr als das Achtfache von 1.300 US-Dollar (ca. 1.223,61 Euro) auf 11.000 US-Dollar ( Etwa 10.353,58 Euro).
Sippel rät Rentnern, mit einem Bein in Deutschland zu bleiben
Das Leben in Florida ist mittlerweile deutlich teurer als früher in Deutschland. In Miami beispielsweise geben die Menschen für den gleichen Lebensstandard rund ein Drittel mehr Geld aus als in Berlin.
„Auch die Krankenversicherung ist schwierig“, sagt Sibylle. Wer als Deutscher in Florida erkrankt, muss die medizinischen Kosten in der Regel „aus eigener Tasche bezahlen“. Daher würde es derzeitige Rentner davon abhalten, vollständig in die Vereinigten Staaten umzuziehen.
Ein Ruhestand in einem Rentnerparadies in Florida kann sich immer noch lohnen, aber nur „unter der Annahme, dass Sie sich beide Standorte leisten können“.
Auch Andalusien und Spanien befragen derzeit Rentner
Doch wo können sich deutsche Rentner heute bedenkenlos niederlassen? Es zeigte sich, dass weder Spanien noch Andalusien derzeit als unumstritten gelten Aktuelle Diskussion Auf der Facebook-Plattform.
Nachdem eine Rentnerin um Rat zum Thema Ruhestand in Spanien gebeten hatte, wurde sie von Seitennutzern mit Warnungen bombardiert.