Stand: 04.06.2021 01:00
Die weißrussische Regierung reagierte auf die neuen US-Sanktionen. Die Vereinigten Staaten sollten die Zahl ihres Botschaftspersonals in Minsk reduzieren. Zudem werden die Visaverfahren für US-Bürger verschärft.
Das autokratische Weißrussland reagiert mit Vergeltungsmaßnahmen auf die US-Sanktionen. „Wir können diesen unfreundlichen Ansatz nicht ignorieren“, sagte der Sprecher des belarussischen Außenministeriums, Anatoly Glass.
Demnach müssen die USA ihr diplomatisches Personal in Minsk streichen und die Visaverfahren für US-Bürger werden verschärft. Darüber hinaus widerriefen die belarussischen Behörden die Arbeitserlaubnis der United States Agency for International Development (USAID).
Minsk spricht von illegalen Sanktionen
Die USA verhängten im April erneut Sanktionen gegen neun staatliche Unternehmen in Weißrussland, nachdem Präsident Alexander Lukaschenko Forderungen nach der Freilassung politischer Gefangener ignoriert hatte. Auch das Außenministerium in Washington gab eine Reisewarnung für Weißrussland heraus. Die Maßnahmen traten am Donnerstag in Kraft.
Ein Ministeriumssprecher bezeichnete es als „illegal“. „Es verstößt gegen internationales Recht und zielt darauf ab, Druck auf einen souveränen Staat auszuüben.“ Außerdem werden nur „gewöhnliche belarussische Bürger“ bestraft.
Tausende Festnahmen
Washington drohte vergangene Woche mit einer erneuten Verschärfung seiner Sanktionen, nachdem belarussische Behörden die Reiseroute eines europäischen Linienfluges geändert und nach der Notlandung einen regierungskritischen Journalisten an Bord festgenommen hatten.
Seit die Wahlen im vergangenen Jahr von massiven Betrugsvorwürfen überschattet wurden, ist Staatschef Alexander Lukaschenko massiv gegen die Opposition vorgegangen. Die Massenproteste wurden niedergeschlagen. Tausende Demonstranten wurden festgenommen, viele von ihnen gefoltert.