Eine chinesische „Polizeistation“ in New York? Das FBI nimmt zwei mutmaßliche Agenten fest
Zwei Männer sind in der US-Hauptstadt festgenommen worden, weil sie angeblich im Auftrag der chinesischen Regierung eine Art illegale Polizeistation in New York betrieben haben. Laut Menschenrechtsaktivisten betreibt China solche Büros auf der ganzen Welt – auch in Deutschland.
DRDas Federal Bureau of Investigation der US-Bundespolizei hat zwei mutmaßliche Agenten festgenommen, die angeblich im Auftrag Chinas an einer illegalen „Polizeistation“-Operation in New York beteiligt waren. Nach Angaben des Justizministeriums vom Montag werden die beiden Verdächtigen im Alter von 59 und 61 Jahren beschuldigt, für die chinesische Regierung gearbeitet zu haben. Es wird auch gesagt, dass sie Beweise vernichtet haben. Das Büro im Stadtteil Chinatown wurde im vergangenen Herbst nach Ermittlungen des FBI geschlossen.
Nach diesen Angaben gehören die beiden Angeklagten den New Yorker Stadtteilen Manhattan und Bronx an. Zur Nationalität äußerte sich das Ministerium zunächst nicht. Die ersten Gerichtstermine waren für Montag angesetzt. „Die Volksrepublik China hat durch ihren repressiven Sicherheitsapparat eine versteckte physische Präsenz in New York City aufgebaut, um Gegner und Kritiker der Regierung zu überwachen und einzuschüchtern“, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Matthew Olsen vom Justizministerium.
Laut Menschenrechtsaktivisten betreibt China weltweit mehr als hundert Büros, die als illegale „Polizeistationen“ genutzt werden. Safeguard Defenders gab im Dezember bekannt, dass 102 solcher Einrichtungen in 53 Ländern entdeckt wurden, darunter auch in Frankfurt. Peking hat solche Berichte wiederholt dementiert. Laut Safeguard Defenders gibt es allein in Italien elf und in Spanien neun Büros. In Frankreich sollen es vier sein, in Großbritannien und den Vereinigten Staaten jeweils drei.
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