Stand: 11.12.2022 19:30 Uhr
Frankreichs konservative Republikaner haben einen neuen Führer. Rechts-Hardliner Eric Ciotti soll die Republikaner nach bitteren Wahlniederlagen zu altem Glanz zurückführen. Für Präsident Macron stellt der Stab einige unüberwindbare Probleme dar.
Frankreichs konservative Republikaner haben den rechtsextremen Eric Ciotti zu ihrem neuen Führer gewählt. Der 57-jährige Abgeordnete gewann die Stichwahl mit 53,7 Prozent der Stimmen. Ciotti – auch bekannt als „Monsieur Sicherheit“ – gilt seinen Kritikern als Politiker, der in der Vergangenheit die Grenze zwischen Rechtsnationalisten und Rechtsnationalisten verwischt hat. Bereits am vergangenen Sonntag hatte Ciotti im ersten Wahlgang den ersten Platz belegt. Sein Gegner, der liberal-konservative Senator Bruno Retayo, 62, gewann in der Stichwahl 46,3 Prozent der Stimmen.
Zurück zur alten Größe?
Für die bürgerliche Rechte geht es darum, nach einer Reihe von Fehlschlägen wieder eine klare sachliche Linie zu finden. Mit Ciotti an der Spitze wollen die Konservativen zurück zu den Zeiten, als sie mit ihren ehemaligen Parteien Frankreichs politische Landschaft jahrzehntelang prägten und Präsidenten wie Jacques Chirac und Nicolas Sarkozy stellten. Und davon sind die Republikaner weit entfernt: Stärkste Kraft in der Opposition ist die rechtsgerichtete Partei National Rallye unter Führung von Marine Le Pen.
Macron braucht die Republikaner
Für die Mitte-Regierung unter Präsident Emmanuel Macron ist die entscheidende Frage, ob eine Zusammenarbeit mit der neuen Parteiführung in den Republikanern möglich ist. Weil Macrons Liberale bei den Parlamentswahlen im Juni die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung verloren haben, zählen sie auf die Stimmen der Opposition. Die Républicains-Fraktion ist in dieser Frage gespalten.