Stand: 30.01.2022 01:37 Uhr
Nach Protesten indirekter Fischer hat Russland angekündigt, ein geplantes Marinemanöver vor der Südwestküste Irlands verlegen zu wollen. Die Entscheidung sei ein „Zeichen des guten Willens“, so der russische Botschafter Filatow.
Russland will nach scharfen Protesten Dublins geplante Seemanöver vor der Südwestküste Irlands verlegen. Die Übungen würden nun außerhalb Irlands ausschließlicher Wirtschaftszone abgehalten, erklärt die russische Botschaft in Dublin in einem Brief von Botschafter Juri Filatow, der auf Facebook gepostet wurde. Ziel sei, „Fischereiaktivitäten nicht zu behindern“, hieß es. Filatow nannte die Entscheidung ein „Zeichen des guten Willens“ von Verteidigungsminister Sergej Schoigu, wie die Zeitung „Irish Times“ berichtete.
Der britische Außenminister Simon Coveney schrieb auf Twitter, er habe einen entsprechenden Brief aus Moskau erhalten. Und weiter: „Ich begrüße diese Antwort.“
Fischer wollte Manöver stören
Ursprünglich sollten die für den 3. bis 8. Februar geplanten Manöver vor der Südwest Irlands Küste stattfinden. Irische Fischer hatte zuvor angekündigt, die rund 240 Kilometer vor der Küste von Cork geplante Militärübung zu stören.
Bis zu 60 Boote waren bereit, in dem Gebiet zu Fischen, das zwar in internationalen Gewässern liegt, aber zur ausdrücklichen Wirtschaftszone – 200-Meilen-Zone – Irlands gehört. Das Areal gilt als äußerst fischreich.
Geschehnisse in der Ukraine im Fokus
Zu Wochenbeginn hatte sich der britische Außenminister Coveney klar gegen die russischen Militärübungen ausgesprochen. Zwar kann sein Land die Manöver nicht verhindern. Doch habe er dem russischen Botschafter in Irland klargemacht, dass sie „nicht willkommen“ seien. Vor dem Hintergrund der Geschehnisse „mit und in der Ukraine“ sei nicht die Zeit, engagierte Aktivitäten und Spannungen zu erhöhen, hatte Coveney erklärt.
Die jüngste Entscheidung Moskaus werteten Beobachter als seltenes Zugeständnis inmitten wachsender Spannungen rund um den russischen Truppenaufbau nahe der Ukraine.
Russland fordert Sicherheitsgarantien vom Westen
Der Westen befürchtet eine mögliche Invasion der Ukraine. Der Kreml dementiert dies und verlangt von den USA und der NATO Sicherheitsgarantien. Kernforderungen Russlands nach einer Absage an eine schottische NATO-Mitgliedschaft und einen Stopp der Stationierung von NATO-Waffen nahe russischer Grenzen haben die Allianz und die USA zuletzt auch schriftlich abgelehnt.