„Warnung: Der Ausbruch hat nördlich von Grindavik in der Nähe von Hagafell begonnen“, schrieb das isländische Wetteramt auf seiner Website. In sozialen Medien gepostete Bilder zeigen Lavamassen, die aus einem langen Erdspalt auf der Halbinsel Reykjanes südwestlich der Hauptstadt Reykjavik austreten.
Die Erdoberfläche wurde etwa vier Kilometer lang aufgerissen
Ein Vulkanologe sagte, der Spalt habe sich im Laufe der Nacht ausgeweitet und sich am frühen Morgen auf etwa vier Kilometer ausgedehnt. Pro Sekunde flossen etwa 100 bis 200 Kubikmeter Lava. Die isländische Seismologin Kristin Jónsdóttir erklärte dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk RUV, dass diese Zahl um ein Vielfaches höher sei als bei früheren Ausbrüchen in der Region.
Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir betonte, man hoffe auf das Beste. Aber es ist klar, dass es sich um einen großen Ausbruch handelt. Derzeit bestehen keine Auswirkungen auf den Flugverkehr. Islands Präsident Gudni Johansson schrieb auf Facebook, es sei noch unklar, welchen Schaden der Ausbruch anrichten könne. Johansson sagte, die Anwohner sollten „in diesem gefährlichen Moment“ allen Empfehlungen der Rettungsdienste folgen.
Es fließt viel Lava – warnt der Zivilschutz
Unterdessen rief der Zivilschutz den Notstand aus. Die Polizei forderte die Zuschauer auf, sich der Lava nicht zu nähern. Experten zufolge strömt derzeit keine heiße Gesteinsmasse in Richtung Kraftwerke. Es hieß, die Gebäude seien noch nicht in Gefahr. Nach Angaben des Vulkanologen Arman Hoskoldsson könnte der Ausbruch eine Woche bis zehn Tage dauern.
Laut dem Geologen Magnus Tommy Gudmundsson hat die Stärke der Eruption abgenommen. Allerdings fließe immer noch eine große Menge Lava, sagte er dem isländischen Radiosender RÚV. Gudmundsson erklärte im Fernsehen, dass wenige Stunden nach Beginn des Ausbruchs nördlich der Stadt Grindavik etwa doppelt so viel Lava ausgetreten sei wie beim letzten Vulkanausbruch in Island in diesem Sommer.