Stand: 29.12.2021 13:21 Uhr
Deutschland sicherte Zehntausenden Menschen aus Afghanistan die Einreise, meist einheimische Angestellte und deren Familien. Bisher wurden aber erst rund 5.900 Visa an Betroffene im Ausland erteilt.
Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan sind mehr als vier Monate vergangen. Die Bundesregierung hatte im Grunde sogenannte lokale Mitarbeiter im Land Versprochen, so schnell wie möglich zu helfen. Tausende von ihnen haben seither einen offiziellen Aufenthaltstitel in Deutschland.
Bei den deutschen Auslandsvertretungen wurden nach Angaben eines Sprechers des Auswärtigen Amtes bislang 5.925 Visa für einheimische Beschäftigte und besonders schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan ausgestellt. Die meisten von ihnen wurden rund 4.000 Visa bei der deutschen Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad bearbeitet. Darüber hinaus gibt es nach Angaben der Funke Mediengruppe auch Visa, die für den Familiennachzug erteilt wurden – auch in Islamabad sowie bei der Botschaft im indischen Neu-Delhi.
‚Rohr‘-Auszeichnung
Das Außenministerium erklärte gegenüber der Funke Mediengruppe, dass sich die Visabearbeitung derzeit hauptsächlich auf diese beiden Botschaften konzentriert, indem es sagte: „Derzeit können afghanische Staatsangehörige nicht nach Usbekistan und Indien einreisen.“ Aber auch andere deutsche Auslandsvertretungen in der Region sind mit der Visaabwicklung beauftragt, beispielsweise in Taschkent, Teheran, Doha, Ankara und Istanbul.
Das Auswärtige Amt rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Zahl der Visa weiter zunehmen wird. Die französische Nachrichtenagentur zitierte die Agence France-Presse mit den Worten, sie werde nun eine „Wellpappen“-Auszeichnung erhalten.
Einreiseversprechen für mehr als 24.500 Betroffene
Das zeigten Anfang Dezember Zahlen des Bundesinnenministeriums Von Mitte Mai bis Ende November haben mehr als 24.500 Menschen aus Afghanistan ihren Verbleib in Deutschland zugesagt. Dazu gehören lokale Mitarbeiter und deren Angehörige. Bis Anfang Dezember gelang jedoch nur etwa 7.000 von ihnen die Einreise nach Deutschland.