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26.07.2022
Bilder aus Mariupol jagen einem Schauer über den Rücken. Angeführt von einem Erwachsenen laufen mehrere Kinder in Uniform durch die Stadt – die Propaganda dahinter: Putin rekrutiert und bildet seine zukünftigen Soldaten im ukrainischen Mariupol aus. Sie löschten das sowjetische Liebeslied „Katyusha“ aus dem Jahr 1938, dem der Katjuscha-Raketenwerfer seinen Namen verdankt. Nach wochenlangen Kämpfen wurde die völlig zerstörte Stadt Mariupol am 21. Mai von der russischen Armee besetzt, wodurch Mariupol weiter russifiziert wurde. Die ukrainische Sprache verschwindet aus dem Schullehrplan, an Gebäuden wehen russische Fahnen, anstelle der ukrainischen Währung werden russische Rubel bezahlt. Und als weiterer Tabubruch scheint die Jugend militarisiert zu werden. Kleidung: braune Hosen, rote Hemden, rote Mützen. Die bekannte Gruppierung „Gnarmia“, die russische „Jugendarmee“, die 2016 von Kreml-Diktator Wladimir Putin gegründet wurde und nach offiziellen Angaben bereits 1 Million Kinder und Jugendliche umfasst. Petro Andryushenko, Berater des ukrainischen Bürgermeisters von Mariupol, hat ein Video von Kindern geteilt, die aus der besetzten Stadt laufen. Er schreibt: „Der Traum von Rache für die blaugelben Kinderherzen stammt aus der Feder der Butler Youth.“ Schließlich blasen „nur die Kinder von Kollaborateuren in diesem Outfit“ sowjetische Lieder auf die Straße. Die offensichtliche Kreml-Propaganda dahinter: Russland militarisiert die Jugend der besetzten Stadt, Mariupol wird dauerhaft russisch.