Multinationale Taskforce
Deutschland führt die NATO Rapid Reaction Force
1.1.2023 13:41 Uhr
Zu Beginn des neuen Jahres übernimmt Deutschland das Kommando über die Nato-Eingreiftruppe. Müsste das Bündnis jetzt Truppen schicken, wären deutsche Soldaten voraus.
Anfang des Jahres übernahm Deutschland das Kommando über die NATO Quick Reaction Force. Die sogenannte Speerspitze der Militärkoalition besteht allein in diesem Jahr aus etwa 11.500 Bodentruppen. Die Bundeswehr stellt etwa 8.000 Männer und Frauen. Weitere Truppen kommen aus Belgien, Tschechien, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen und Slowenien.
Die Speerspitze der NATO, offiziell bekannt als VJTF (Very High Readiness Joint Task Force), wurde während der ersten großen Krise in der Ukraine nach 2014 gebildet und ist seitdem zu einem zentralen Element der Abschreckungsstrategie gegen Russland geworden. Ihre Besonderheit ist eine hohe Einsatzbereitschaft. Beispielsweise müssen die schnellsten Streitkräfte in 48 bis 72 Stunden bereit sein, um dort eingesetzt zu werden, wo die Allianz sie benötigt. Für Soldaten bedeutet dies zum Beispiel, dass sie sich während der Bereitschaftszeit nicht von ihrem Arbeitsplatz entfernen dürfen.
Dies gilt in diesem Jahr besonders für die Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“. Es ist die Flaggschifforganisation für die multinationalen Bodentruppen der VJTF. Von den rund 5.000 Soldaten der Brigade werden etwa 4.000 in einem Nato-Einsatz sein.
Volles Vertrauen in die deutsche Armee
Überschattet wurde der Kommandowechsel durch den Verlust deutscher Schützenpanzer Puma. Nach vielen technischen Mängeln kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht an, deutsche Soldaten nicht mit dem Puma als Kampffahrzeug für die VJTF zu beliefern, sondern mit dem älteren Marder.
Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg stellt die fehlende Ausrüstung der Bundeswehr keine Gefahr für die Joint Task Force dar. Allgemeine Deutsche Nachrichtenagentur. Er weiß, dass die Bundeswehr über gut ausgebildete und gut ausgerüstete Soldaten verfügt, die den Job sehr gut machen können.
Darüber hinaus stellte Stoltenberg fest, dass die VJTF nicht nur aus deutschen Einheiten bestehe. Er betonte: „Deutschland wird das führende Land sein, aber es wird andere Länder geben, die diese Stärke teilen.“ „Ich bin absolut sicher, dass alle neun Länder, die für die Eingreiftruppe der NATO verantwortlich sein werden, die Anforderungen der NATO erfüllen werden.“ Zum Ausrüstungsmangel in der Bundeswehr sagte Stoltenberg: „Es gibt definitiv Lücken und Mängel.“ Deshalb begrüßt er auch die Zusage Deutschlands, weitere 100 Milliarden Euro bereitzustellen und die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. So können Lücken und Defizite überbrückt werden.
Die VJTF ist derzeit Teil der Crisis Response Force (NRF) (Nato Response Force) der NATO, deren Gesamtstärke kürzlich auf rund 40.000 Soldaten geschätzt wurde. Neben den Bodentruppen gehören dazu auch die Luftwaffe, die Marine und Spezialeinheiten. In Zukunft soll der VJTF Teil eines neuen Leistungsmodells sein. Angesichts der potenziellen Gefahren, die von Russland ausgehen, stellt es mehr als 300.000 Soldaten bereit, die für zukünftige Krisen bestens gerüstet sind.