In Lampedusa legten Flüchtlingsboote mit 1.200 Menschen an
Auf der süditalienischen Insel Lampedusa legten mehrere Boote mit rund 1.200 Einwohnern an. Inzwischen haben die Justizbehörden in Sizilien erneut ein deutsches Rettungsschiff der Sea-Watch-Hilfsorganisation festgenommen.
ichIn Italien ist die Zahl der Bootsmigranten, die über das Mittelmeer kommen, stark gestiegen. Allein auf der kleinen Insel Lampedusa kamen am Wochenende rund 1.200 Menschen in mehreren Booten an, berichtete ANSA am Sonntag. Lampedusa liegt zwischen Nordafrika und Sizilien. In den letzten Wochen haben Rettungskräfte auch festgestellt, dass eine große Anzahl von Migranten erneut mit Schlauchbooten und kleinen Holzschiffen, oft aus Libyen, die gefährliche Reise nach Europa unternimmt.
„Bei gutem Wetter wird die Zahl der Ankünfte wieder zunehmen“, sagte Bürgermeister Tutu Martello, RAI Radio. Matteo Salvini, Vorsitzender der rechten Liga-Partei, forderte Premierminister Mario Draghi auf, sich mit dem Thema zu befassen.
Medienberichten zufolge haben die Justizbehörden in Sizilien inzwischen erneut ein deutsches Rettungsschiff der Sea-Watch-Hilfsorganisation festgenommen.
Bei der Inspektion der Sea-Watch 4 wurden viel zu viele Schwimmwesten an Bord gefunden. Die Behörde sagte, das Abwassersystem des Schiffes sei nicht für eine so große Anzahl von Menschen ausgelegt, die gerettet worden waren.
Aktivisten nutzten die Suche als Ausrede, um das Schiff zu erobern. „Wir hoffen, dass die Behörden uns nicht daran hindern, das zentrale Mittelmeer mit lächerlichen Anschuldigungen zu verlassen, an die wir uns bereits gewöhnt haben“, sagte Sea-Watch Italy.
Die Straße zwischen Nordafrika und Sizilien ist eine der gefährlichsten für Flüchtlinge
Die italienische Küstenwache beschlagnahmte im März ein weiteres Schiff der Organisation, die „Sea Watch 3“, im sizilianischen Hafen von Augusta. Auch in diesem Fall stützte sich die Behörde auf Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften.
Der Seeweg über das Mittelmeer ist einer der wichtigsten Wege für Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa. Nach einer Statistik Internationale Organisation für Migration (IOM) Fast 530.000 Menschen sind seit Anfang 2015 auf diese Weise nach Italien gekommen, davon rund 6.000 seit Jahresbeginn.
Die Straße zwischen Nordafrika und Sizilien ist jedoch auch eine der gefährlichsten für Flüchtlinge. Allein seit Januar sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration auf dem Weg nach Italien oder Malta mehr als 200 Menschen im Mittelmeer ertrunken oder verschwunden.