Der Kronprinz in der Rolle des Vermittlers
Separatisten lassen ausländische Gefangene frei
21.09.2022, 23:40 Uhr
Die Freilassung von zehn Ausländern aus separatistischen Familien in der Ostukraine. Sie entgehen Schauprozessen und der Androhung von Todesurteilen. Der britische Premierminister Truss dankt einem außergewöhnlichen Vermittler.
Von Russland kontrollierte Separatisten in der Ostukraine haben zehn ausländische Gefangene freigelassen, darunter fünf Briten. Das saudische Außenministerium sagte, die Männer seien aus Russland in das Königreich überstellt worden. Von dort aus wird Ihre Heimreise organisiert. Weitere Redakteure kamen aus den USA, Marokko, Schweden und Kroatien.
Die britische Premierministerin Liz Truss sprach auf Twitter von „sehr guten Nachrichten“. Damit endeten Monate der Ungewissheit und des Leids für die Betroffenen und ihre Familien. Gesundheitsminister Robert Jenrick sagte, unter den Freigelassenen sei ein 28-jähriger Brite, der in einem Schauprozess wegen Söldneraktionen zum Tode verurteilt worden sei.
Brite starb in Gefangenschaft
Nach Informationen der BBC wurde der zweite damals verurteilte Brite freigelassen. Auch gegen die anderen drei, von denen zwei freiwillige Kämpfer und einer aus humanitären Organisationen sind, hat ein Schauprozess begonnen. Brite starb in separatistischer Gefangenschaft Donetsk. Die Leiche wurde Anfang September in die Ukraine geliefert und wies laut Kiew Folterspuren auf.
Truss dankte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für seine Bemühungen und Saudi-Arabien für seine Unterstützung. Kronprinz Mohammed bin Salman soll in der Angelegenheit vermittelt haben. „Russland muss die brutale Ausbeutung von Kriegsgefangenen und Zivilgefangenen für politische Zwecke beenden“, forderte Truss.
Die Freilassung soll Teil eines größeren Gefangenenaustauschabkommens zwischen Russland und der Ukraine gewesen sein. Auch die US-Bürger Alexander Drwick und Andy Hoen sollen laut US-Medien unter Berufung auf ihre Familien unter den Rückkehrern sein. Die Männer wurden im Juni im US-Bundesstaat Alabama bei Kämpfen in der Ostukraine festgenommen. Sie schlossen sich den ukrainischen Streitkräften im Kampf gegen die russischen Invasoren an.
Nach Angaben eines hochrangigen ukrainischen Regierungsbeamten hat Russland 205 ukrainische Gefangene sowie 10 Ausländer freigelassen. Unter ihnen waren Offiziere des Asowschen Regiments, die während der Belagerung von Mariupol gefangen genommen wurden. Im Gegenzug übergab die Ukraine den Chef einer verbotenen pro-russischen Partei, Wiktor Medwedtschuk, und 55 weitere Gefangene an Russland.