Die Robotik ist bereits seit geraumer Zeit ein wesentlicher Teil etlicher Produktionsverfahren. Kleinere Unternehmen blieben jedoch bisher meist außen vor, weil sie die hohen Investitionen für die Maschinen nicht erwirtschaften konnten. Mit den Leichtbaurobotern oder Cobots stehen auch ihnen mittlerweile erschwingliche Alternativen zur Verfügung, die sich über kurz oder lang als unverzichtbar erweisen werden. Und das schon deshalb, weil die konkurrierende Tischlerei, der Metallbau oder andere Handwerksbetriebe die Kleingeräte einsetzen.
Was ist ein Cobot?
Ein Cobot oder kollaborierender Roboter ist eine Maschine, die ohne Trennung durch einen Schutzzaun direkt mit einem Menschen zusammenarbeitet. Mit Hilfe von Sensoren kann ein Cobot fühlen, Kameras vermitteln der Software eine visuelle Erfahrung und Orientierung.
Immerhin existieren die flexibel verwendbaren Klein-Roboter bereits seit beinahe zwanzig Jahren. Aber erst in jüngster Zeit gelang den kooperierenden Maschinen der kommerzielle Durchbruch. Die meisten größeren Fertigungsunternehmen hatten nach und nach erkannt, dass die Cobots Risiken für die Belegschaft minimieren, die Effizienz steigern und komplexe Fertigungen leichter bewältigen.
Cobots übernehmen unangenehme Tätigkeiten
Denn die leichtgewichtigen Helfer lassen sich auf einfache Weise auf mobilen Plattformen installieren und sind leicht zu programmieren. Vorzugsweise heben sie schwere Komponenten, beladen Maschinen, wiederholen monotone Aufgaben wie Stapeln oder Verpacken. Im englischen Sprachraum sagt man, sie eignen sich besonders für Aufgaben mit den vier „“D“s, die nämlich dangerous, dear, dirty oder demeaning sind, also gefährlich, teuer, schmutzig und erniedrigend.
Vorteile von Cobots in KMUs
Aber nicht nur Großbetriebe profitieren von Automatisierungen. Auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) erhöhen durch die Robotik ihre Produktivität und verbessern ihre Marktchancen. Weil die Technik Mitarbeiter entlastet, wird der Betrieb als Arbeitgeber zunehmend attraktiver, was die Folgen des inzwischen weit verbreiteten Fachkräftemangels mindert. Das Unternehmen kann außerdem auf Kundenanfragen flexibel reagieren und bleibt auch bei geringen Stückzahlen produktiv.
Kostenvorteile durch Klein-Roboter
Grundsätzlich ist die zunehmende Technisierung in jeder Branche inzwischen eine Herausforderung – grade für KMUs. Mit den Großen ihres Marktes können die kleineren Betriebe im Hinblick auf das Investitionsvolumen nämlich nicht konkurrieren. Als Folge können sie im Wettbewerb mit den Marktführern irgendwann nicht mehr bestehen. Die kostengünstigen Roboter aber ermöglichen es auch Firmen mit kleinen Budgets, die Automatisierung mit all ihren Vorteilen zu nutzen.
Aus der Praxis: Laden, Hobeln, Schweißen
Das Be- und Entladen einer Maschine ist eine Standard-Aufgabe der kooperativen Hilfsinstrumente. Durch ihre Präzision gelangt immer genau das benötigte Teil in den Arbeitsvorgang und nicht ein anderes, was zu Störungen des Produktionsablaufs führt und unnötige Kosten verursacht. Erweiterungen der Beladung sind Verpackungen, die Sortierung und Palettierung von Warenbeständen.
Mit der entsprechenden Programmierung findet sich der Cobot auch in der Tischlerei zurecht. Er führt wie selbstverständlich die Stichsäge, vollführt differenzierte Kurvenschnitte oder hobelt unermüdlich plane Kurven. Gravuren in den kühnsten Formen sind ebenfalls sein Metier, und auch beim Zusammenfügen der einzelnen Komponenten mittels Holzleim ist die Präzision des neuen Kollegen unerreichbar.
Bei komplexen Geometrien von Bauteilen entscheiden sich auch Metallbauer immer öfter für ein automatisiertes Schweißsystem. Sogar ein kleinerer Betrieb bleibt mit einem Cobot wirtschaftlich und profitiert von den Vorteilen der automatisierten Technik. Die mittlerweile am Markt etablierten Metallbau-Lösungen wie das Cobot Welding System oder das Instant Robot Programming System (IRPS) lassen sich problemlos in ein bereits vorhandenes Fertigungssystem integrieren.