Dienstag, 10. August 2021
Kims Schwester warnt Südkorea
Nordkorea droht mit Präventivschlag
Gerade haben Nord- und Südkorea den gegenseitigen Kontakt wieder aufgenommen, und die Stimmung beginnt sich bereits wieder einzutrüben. Aus dem Apparat der nordkoreanischen Regierung sind dunkle Drohungen zu hören. Stolperstein sind die jährlichen Militärübungen des Nachbarlandes mit den USA.
Nordkorea verschärft seinen Ton vor geplanten Sommermanövern der Streitkräfte der Vereinigten Staaten und Südkoreas. Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, warf den USA eine feindselige Politik und Südkoreas „bösartiges Verhalten“ vor. Drills seien ein „unwillkommener, selbstzerstörerischer Akt“.
Staatliche Medien zitierten den Parteifunktionär mit den Worten, beide Seiten müssten sich aufgrund ihres Handelns auf eine „gravierendere Sicherheitsbedrohung“ einstellen. Nordkorea werde seine Fähigkeiten für einen „starken Präventivschlag“ erhöhen. Sie deutete an, dass ihr Bruder die Aussage autorisiert habe. das
Nordkorea, das wegen seines Atomwaffenprogramms weitgehend isoliert ist, wirft den USA regelmäßig vor, durch ihre Übungen mit Südkorea einen Angriff vorbereitet zu haben. Seoul und Washington bestreiten dies, in den letzten Jahren haben die beiden Länder auch aus diplomatischen Gründen den Umfang einiger Übungen bereits reduziert.
Die Aussage von Kim Yo Jong erfolgte nach südkoreanischen Medienberichten, dass Südkorea und die USA am kommenden Montag ihr Sommertraining in kleinerem Umfang beginnen werden. Im Mittelpunkt dieser elftägigen Fahrübung sollte daher die Computersimulation stehen. Davor gibt es vier Tage gemeinsames Krisenmanagement-Training, das am Dienstag begann.
28.500 US-Soldaten sind in Südkorea zur Abschreckung gegen nordkoreanische Bedrohungen stationiert. Kim Yo Jong sah das Krisenmanagementtraining als Beginn des Sommertrainings. „Unabhängig von Umfang und Art sind die gemeinsamen Militärübungen aggressiver Natur, weil sie ein Kriegsmanöver und eine Vorbereitungsübung für einen Atomkrieg sind“, fügte er hinzu. Und forderte die Vereinigten Staaten auf, ihre Soldaten abzuziehen. Kim hatte Südkorea bereits Anfang August vor neuen Übungen mit den USA gewarnt. Die Warnung kam nur wenige Tage, nachdem die beiden Länder die seit Monaten getrennten Kommunikationskanäle wiederhergestellt hatten.