Kenia: Mehr als 200 Menschen wurden wegen einer religiösen Sekte tot aufgefunden

Kenia: Mehr als 200 Menschen wurden wegen einer religiösen Sekte tot aufgefunden
Kenia: Mehr als 200 Menschen wurden wegen einer religiösen Sekte tot aufgefunden

Behörden in Kenia haben weitere 22 Opfer einer christlichen Sekte gefunden. Bisher wurden mehr als 200 Leichen aus Massengräbern geborgen, mehr als 600 Personen gelten noch immer als vermisst.

14.05.2023 | 00:19 Min


In Kenia stieg die Zahl der Todesopfer einer extremistischen Sekte nach der Entdeckung weiterer Leichen auf über 200. Weitere 22 leblose Leichen seien in einem Wald nahe der Küstenstadt Malindi im Süden des Landes gefunden worden, sagte Regionalkommissarin Rhoda Onyansha . Damit beläuft sich die Gesamtzahl der Opfer auf 201.

Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den meisten Verstorbenen um Anhänger der Paul Nthingi Mackenzie-Sekte. Nach bisherigen Ermittlungen soll er seine Anhänger zum Fasten aufgefordert haben, „um Jesus zu begegnen“.

In Kenia sollen mindestens 100 Anhänger einer christlichen Sekte verhungert sein. Der selbsternannte Sektenführer Mackenzie muss sich nun vor Gericht äußern.

05.02.2023 | 01:44 Min


Seit April wurden in dem Waldgebiet bei Malindi 50 Massengräber mit mutmaßlichen Anhängern der christlichen Sekte „Church of Good News International“ entdeckt. Nach bisherigen Ermittlungen starben die meisten Opfer auf Befehl des Sektenführers Mackenzie an Hunger. Allerdings wurden einige der Opfer auch erdrosselt, erschlagen oder erstickt. Darunter waren viele Kinder.

Auch wegen des Verdachts des Organhandels wird ermittelt, da einige der Opfer Organe verloren haben. Bei der Suchaktion wurden auch Dutzende Überlebende gerettet, mehr als 600 Menschen werden laut Onyansha vermisst. Nach Angaben des Kommissars wurden bisher 26 Personen im Zusammenhang mit dem „Massaker im Chakaula-Wald“ festgenommen.

Der Priester wurde im April verhaftet. Gegen ihn wird wegen terroristischer Straftaten ermittelt. Er befindet sich derzeit in Haft und hat es versäumt, eine Freilassung gegen Kaution zu beantragen.

Im April rettete die Polizei 15 ausgezehrte Gemeindemitglieder vom 800 Hektar großen Grundstück des Pfarrers an der kenianischen Küste. Vier von ihnen starben, nachdem sie ins Krankenhaus gebracht worden waren. Der Pfarrer sagte, er habe seine Kirche im Jahr 2019 geschlossen und sei auf seine Farm in einem Waldgebiet gezogen.

Angesichts des Massakers kam es in Kenia zu einer Kontroverse über die Regeln für die Religionsausübung. Nach offiziellen Angaben gibt es in dem überwiegend christlichen Land 4.000 verschiedene religiöse Strömungen, die sich „Kirchen“ nennen.

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