Mittwoch, 15. Dezember 2021
Keine Finanzierung mehr
EU schließt Pipeline-Projekte ab
Auf dem Weg zur Klimaneutralität passt die Europäische Union ihre Finanzierungspolitik für Energieprojekte an. Pipeline-Projekte können künftig nicht mehr mit Geldern aus Brüssel rechnen. Andererseits rücken Stromnetze und Wasserstoffprojekte zunehmend in den Fokus.
Künftig will die EU keine neuen Öl- und Erdgaspipelines mehr mit eigenem Geld finanzieren. Unterhändler aus EU-Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament haben sich auf eine Reform der sogenannten TEN-E-Verordnung zum Ausbau grenzüberschreitender Stromnetze geeinigt. Die überarbeitete Verordnung setzt neue Prioritäten bei der Energieerzeugung, um die Klimaziele der EU zu erreichen.
Insbesondere Stromnetze und Leitungen zu Offshore-Windparks und klimafreundlichen Gasen wie Wasserstoff werden künftig gestärkt. Neue Projekte, die ausschließlich fossiles Öl oder Erdgas verwenden, dürfen jedoch keine EU-Förderung mehr erhalten. Die Finanzierung erfolgt über sogenannte Projekte von gemeinsamem Interesse (PCIs), die schneller genehmigt und mit EU-Mitteln unterlegt werden können.
Die Kommission hatte bereits im November eine neue PCI-Liste vorgelegt. Dazu gehören aber noch Gasprojekte, die bereits auf der vorherigen Liste standen – etwa bereits geplante Gaspipelines nach Malta oder Zypern. Umweltorganisationen haben dies kritisiert, weil es noch mit EU-Geldern finanziert werden kann, obwohl Gas als fossiler Brennstoff Treibhausgase emittiert.
Nicht alles wurde vom Rat der Länder der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament bestätigt, aber dies gilt als Formalität. Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent, etwa Kohlendioxid, gegenüber 1990 zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu werden, d. h. alle Treibhausgase zu vermeiden oder zu speichern.