Ein Vorbote eines Großanschlags?
Die Hisbollah feuert vom Libanon aus 30 Raketen auf Nordisrael ab
12. August 2024, 02:37 Uhr
Hören Sie sich das Material an
Diese Audioversion wurde künstlich erstellt. Weitere Informationen | Feedback senden
Israel rechnet jederzeit mit einem Großangriff des Iran und seiner Verbündeten. Das scheint naheliegend, wie Verteidigungsminister Gallant erklärt. Abends gibt es bereits einen pneumatischen Alarm. Die Hisbollah feuert 30 Raketen auf Nordisrael ab. Die Vereinigten Staaten schicken Truppen in die Region.
Nordisrael wurde erneut von Raketen aus dem Libanon angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee seien etwa 30 Granaten auf die Stadt Capri in der Nähe der Küstenstadt Nahariya abgefeuert worden. Es gab keine Verletzungen. Einige Granaten schlugen auf offenem Gelände ein. Lokalen Medien zufolge sagte die schiitische Hisbollah-Miliz, dass der Katjuscha-Raketenangriff auf einen Militärstützpunkt gerichtet sei.
Einem Medienbericht zufolge warnte der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant bei einem Gespräch mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin vor einem möglichen Großangriff Irans auf Israel in den kommenden Tagen. In dem Telefonat habe Gallant die militärischen Vorbereitungen Irans als Hinweis auf einen bevorstehenden Großangriff interpretiert, berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers basiert auf aktuellen Beobachtungen iranischer Militäraktivitäten.
Angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten arbeiten die USA daran, ihre militärische Präsenz in der Region zu verstärken. Das Pentagon teilte mit, US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe den Einsatz eines Lenkwaffen-U-Boots angeordnet. In einem ungewöhnlichen Schritt gab das US-Verteidigungsministerium die Bewegungen des U-Bootes bekannt. Darüber hinaus weist Austin die Abraham Lincoln Task Force an, ihren Einsatz in der Region zu beschleunigen. Die maritime Einheit der US-Marine besteht aus einem Flugzeugträger, einer Luftgeschwadereinheit und mehreren Begleitschiffen.
Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas-Bewegung am 7. Oktober 2023 bombardiert die libanesische Hisbollah fast täglich Ziele im benachbarten Norden Israels. Die israelische Armee wiederum startet regelmäßig Angriffe auf Ziele im Nachbarland. Bei diesen Angriffen handelt es sich um die schwersten Kämpfe seit dem Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006. Zehntausende Menschen sind aus den Grenzgebieten geflohen. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah sagt, dass ihre Angriffe aus Solidarität mit der Hamas und den Palästinensern erfolgten.
Auch die israelische Armee hat in den vergangenen Monaten mehrfach gezielt Hisbollah-Führer getötet, zuletzt Anfang August in der Hauptstadt Beirut den hochrangigen Kommandeur Fouad Shukr. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah schwor Rache.