Investitionen in Immobilien
Russen bewahren ihr Geld in Dubai auf
03.05.2022, 08:45 Uhr
Bisher hat sich Dubai den westlichen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen. Dies hat einem Medienbericht zufolge dazu geführt, dass wohlhabende Russen massiv in Immobilien in Dubai investieren. Es wird gesagt, dass unter ihnen 100 gute Mitglieder der russischen politischen Elite sind.
Medienberichten zufolge haben wohlhabende Russen massiv in Immobilien in Dubai investiert – und sich damit womöglich vor Sanktionen bewahrt. Die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) hat zusammen mit 20 internationalen Forschungspartnern einen Bericht über einen neuen Datensatz vorgelegt, der Einblick in die Immobiliensituation auf dem Immobilienmarkt in Dubai gibt. Die von der norwegischen Finanzzeitung E24 koordinierten Recherchepartner gaben den Auflistungen den Titel „Dubai exponiert“.
Die Daten, ein Abbild des Grundbuchamts von Dubai, Stand Anfang 2020, wurden an das Center for Defense Advanced Studies (C4ADS) in Washington gesendet. Dies ist eine Organisation, die internationale Verbrechen und Konflikte untersucht. Insgesamt wurden in den Daten mehr als 5.000 russische Staatsbürger als Eigentümer von mehr als 9.700 Immobilien in Dubai gefunden. Bisher hat sich Dubai den internationalen Sanktionen gegen die reichen Russen nicht angeschlossen. Laut Journalisten konnten sie mehr als 100 Mitglieder der russischen politischen Elite, russische Beamte und Geschäftsleute kennenlernen, die Luxuswohnungen und Villen in Dubai besitzen. Daher stehen viele von ihnen dem Kreml und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe.
Einer von ihnen ist den Nachrichten zufolge Ruslan Baysarov, der dem Herrscher von Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, nahesteht. Kadyrow unterstützt Putins Invasion in der Ukraine militärisch. Baisarow, der noch auf keiner internationalen Sanktionsliste steht, besitzt fünf Wohnungen und eine Strandvilla auf der künstlichen Insel Palm Jumeirah. Der Bericht erwähnte auch die Namen von Roman Lyabichev, einem Mitglied der Kommunistischen Partei Russlands, der von mehreren westlichen Ländern gelistet wurde. Eine weitere Wohnung in Palm Jumeirah ist für den Duma-Abgeordneten Alexander Borodai von Putins Partei Einiges Russland registriert. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2014 wurde er als Chef der selbsternannten Regierung der Volksrepublik Donezk bekannt. Er wurde auch von den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich sanktioniert.
In Deutschland leben mehr als 2.000 Eigentümer
Insgesamt umfasst die Verschüttung etwa 800.000 Immobilienaktien in Dubai und 274.000 Menschen und Unternehmen aus 197 Ländern und Regionen. 191.000 von ihnen sind Ausländer. Bürger und Unternehmen aus Indien und Großbritannien stellen die größten Gruppen, gefolgt von Pakistan und Saudi-Arabien. Mehr als 2.000 in der Infusion gelistete Eigentümer leben in Deutschland, mit fast 4.500 gelisteten Immobilien. Unter den Daten befinden sich laut SZ auch die Namen mehrerer Verdächtiger, gegen die Behörden in Deutschland, Dänemark und Belgien wegen steuerschädigender Aktiengeschäfte ermitteln.
Prominentestes Beispiel ist der Brite Sanjay Shah, der verdächtigt wird, den dänischen Fiskus mit umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro von seinem Hedgefonds freigestellt zu haben – auch über deutsche Banken. Shah bestreitet jegliches Fehlverhalten. Die Daten sind offenbar auch den deutschen Finanzbehörden bekannt. Dem Bericht zufolge haben Finanzbeamte mehrerer Bundesländer über einen Zeitraum von rund elf Monaten einen nahezu identischen Datensatz bewertet, den der Bund im Juni 2021 für rund zwei Millionen Euro erworben hatte. Laut SZ ermitteln Ermittler in Bayern in sechs Fällen mit insgesamt 281 Musterfällen wegen mutmaßlicher Steuerunregelmäßigkeiten. Auf Anfrage der SZ schreibt das Saarland Fälle „im niedrigen einstelligen Bereich“; Das Land Baden-Württemberg spricht von einer einstelligen Zahl an Ermittlungen.