„Ich muss spielen“
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Gundogans Mittelfeld-Konkurrenz tobt
Frankfurt am Main Wer wird Joshua Kimmichs WM-Qualifikationspartner im Mittelfeld? Ilkay Gündogan von Manchester City bestand auf einem Stammplatz. Leon Goretzka erhielt den Bonus von Bayern München. Jamal Musiala setzt sich durch.
Ilkay Gündogan musste sich nach der Aussage „Ich muss spielen“ nicht melden, der Nationalspieler schmunzelte nach einem langen Gespräch im Training mit Hansi Flick: „Das konnte ich niemanden beibringen.“ Mit dem Bundestrainer habe er nur „gewisse taktische Dinge“ ausgetauscht.
Jedenfalls machte der Profi von Manchester City am Donnerstag in einem Interview klar, dass er sich mit einer Backup-Rolle in der Gesamt-WM nicht zufrieden geben würde. „Wenn ich fit und fit bin, habe ich genug Selbstvertrauen, um zu sagen ‚Ich muss spielen‘“, sagte der 31-Jährige dem Kicker. Aber auch die anderen Mittelfeldkandidaten der Nationalmannschaft denken ähnlich über sich selbst – und das sind nicht wenige.
Wer bekommt den Platz neben dem gesetzten Joshua Kimmish? Und wer kann den Bayern-München-Profi notfalls ersetzen, wenn er wegen der bevorstehenden Geburt seines dritten Kindes ausfällt? Flick hat angekündigt, beim Länderspiel am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) definitiv auf Gündogan zu setzen.
Leon Goretzka hat beste Chancen, an der Seite von Kimmich bei der Winter-WM in Katar anzutreten. Der dynamische und kraftvolle Achter kämpft nach Patellasehnenproblemen auf dem Münchner Trainingsplatz. Er hat den Vorteil, Kimmichs Wunschpartner beim FC Bayern München zu sein. In seiner Abwesenheit übernahm Jamal Musiala den Part – und das Ausnahmetalent ist von der defensivsten Position überzeugt.
Flick verriet: „Wir haben auch überlegt, ihn im Sechser spielen zu lassen.“ Und was Ballbesitz angeht, hat der 19-Jährige ohnehin herausragende Qualitäten.
Das gilt aber auch für Gündogan. Er weiß, dass er „noch genug Qualität und Erfahrung braucht“, um um einen Stammplatz im DFB-Team zu kämpfen. Gündogan erklärte aber auch, dass er „sein Ego hinter sich lasse“ und nicht „direkt schlechte Laune verbreite“. Will, wenn er auf der Bank sitzt.
Mit dieser Einstellung suchen auch die Ausländer Julian Weigl, Maximilian Arnold und Anton Stach nach ihren WM-Chancen. Flick kann einen aus dem Trio auswählen, der als Kimmichs Backup nach Katar reisen kann. So hoffen Rückkehrer Weigel und Neuzugang Stach auf ein Spiel gegen Israel und die Niederlande.
Weigel, der nach fünfjähriger Pause erneut nominiert wurde, sieht sich bereit für den Wettbewerb. „Ich bin durch Auslandsreisen gereift, ich bin auch körperlich gewachsen“, sagte der Benfica-Profi, als er seinen Angriffsstil entwickelte, „ich schaue mehr nach vorne.“
Auch für den Fall, dass er gegen die großen Offensivteams einen defensiveren Sechser machen muss, dürfte Flick Maßnahmen ergreifen wollen. Jürgen Kohler findet Kimmich trotz aller verfügbaren Qualität nicht. Der frühere Weltklasse-Verteidiger behauptete zuletzt, Kimmich habe „viele Abwehrschwächen“, um „Stabilität vor die Wirbelsäule zu bekommen“.