Hunderte Haftbefehle vollstreckt: Kontrollen in EM: Polizei erfasst Tausende illegale Einreisen

Hunderte Haftbefehle vollstreckt: Kontrollen in EM: Polizei erfasst Tausende illegale Einreisen

Vollstreckung von Hunderten Haftbefehlen
Kontrollen in EM: Polizei erfasst Tausende illegale Einreisen

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Während der Europameisterschaft verstärkt die Bundespolizei die deutschen Grenzkontrollen. Beamte hindern Tausende Menschen an der Einreise, darunter bereits abgewiesene Einwanderer und gewalttätige Randalierer. Nach Ende des Turniers sollen die Kontrollen deutlich reduziert werden.

Während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland haben Sicherheitsbehörden Tausende unerlaubte Zutrittsversuche registriert und blockiert. Im bislang größten Einsatz der Bundespolizei sind insgesamt 22.000 Beamte an der deutschen Grenze im Einsatz. Wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage von NTV mitteilte, wurden allein zwischen dem 7. und 27. Juni insgesamt 4.659 unerlaubte Einreisen registriert. Etwa ein Drittel davon wurde an den Grenzen zu Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Dänemark gefunden. Auch zu Polen und Tschechien kam es zu Grenzkontrollen.

Es hieß außerdem, dass 3.261 Personen abgelehnt wurden. Darunter sind 346 Personen, die bereits zuvor abgeschoben und erneut mit einem Einreiseverbot belegt wurden. Darüber hinaus vollstreckte die Polizei bei Durchsuchungen 603 offene Haftbefehle, verweigerte 86 gewalttätigen Randalierern die Einreise und nahm 150 Schmuggler vorübergehend fest. Nach Angaben des Ministeriums gab es in knapp drei Wochen zudem 85 Suchergebnisse mit Bezug zu politisch motivierten Straftaten – darunter auch islamistisch orientierte Straftaten.

Nach EM Rückkehr in den Normalmodus

Selbst wenn sie illegal in das Land einreisen, werden unbegleitete Jugendliche nicht zurückgeschickt. Dies gilt für schwierige Fälle, etwa bei Menschen, die an behandlungsbedürftigen Krankheiten leiden. Bei Schutzsuchenden wird teilweise auch geprüft, ob sie gemäß den EU-Asylvorschriften an ein anderes EU-Land ausgeliefert werden können. Während dieser Zeit wohnen sie zunächst in Deutschland.

„Während unserer vorübergehenden Grenzkontrolle wurden bereits mehrere Haftbefehle vollstreckt und Randalierern wurde die Einreise verboten“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Visser. Er fügte hinzu: „Das zeigt, dass es gut ist, dass wir während der Europameisterschaft auch die Grenzen zu Dänemark, den Benelux-Staaten und Frankreich kontrollieren.“

Der sozialdemokratische Minister sagte, die Grenzkontrollen würden nach der Europameisterschaft wieder reduziert. Er fügte hinzu: „Nach der Notmigration wird es wie bisher Kontrollen an unseren Süd- und Ostgrenzen geben, da wir Schmuggelrouten vereiteln und irreguläre Migration begrenzen werden.“

Sachsen will Polen strenge Kontrollen auferlegen

Die Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz werden nun bis zum 15. Dezember verlängert. Der Kontrolleinsatz an der Grenze zu Österreich wird bis zum 11. November fortgesetzt. An den Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark kommt es nach der Europameisterschaft wieder zu sogenannten Schleierkontrollen, die Kontrollen erfolgen also nur noch stichprobenartig.

Sachsens Innenminister Armin Schuster fordert die Bundesregierung nun auf, den Umfang der Kontrollen auszuweiten. Er sagte gegenüber NTV, dass die Möglichkeit dazu bestehe, „wenn bestimmte Risiken für die öffentliche Sicherheit und Ordnung bestehen“. „Dann können wir nach Landesrecht agieren und das möchte ich ausnutzen, oder besser noch, die Bundesregierung muss das ausnutzen“, sagte der CDU-Politiker.

Besonderes Augenmerk legt er auf die polnische Grenze. „Was uns im Hinblick auf den gezielten Schmuggel durch Russland, Weißrussland und Polen passiert, ist kein Zufall mehr, das sind keine normalen Migrationsströme“, sagte er. „Und ich denke, was dort in puncto Sicherheit vor sich geht, rechtfertigt es, sich auf diese nationalen Vorschriften zu verlassen.“

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