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Hitzewelle in Europa: heiß, heißer, heißer

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Hitzewelle in Europa: heiß, heißer, heißer

Stand: 17.06.2022 17:10 Uhr

Die ungewöhnlich frühe Hitzewelle breitet sich weiter aus. In Frankreich steigen die Temperaturen auf über 40 Grad. Vielerorts wurde Ozonwarnung ausgerufen. In Spanien zerstörten Brände Tausende Hektar Land. Auch in Deutschland wird es immer heißer.

Frankreich stöhnt weiter unter einer ungewöhnlich frühen Hitzewelle: 37 Grad wurden am Nachmittag in Toulouse gemessen, ein Höhepunkt wird morgen erwartet – mit Temperaturen weit über 40 Grad. Der Wetterdienst meldete die erste Hitzewelle seit 1947.

37 von 101 französischen Departements gaben eine Hitzewarnung heraus. Für zwölf Sektionen gab es Alarmstufe Rot, und die Schüler bekamen eine kostenlose Pause von der Hitze. In vielen Regionen, darunter im Osten des Landes und im Großraum Paris, wurde zudem ein Ozonalarm ausgerufen. Steigende Temperaturen verschärfen die Bodendürre, die nach den Dürren im Winter und Frühjahr bereits ein großes Problem für die Landwirte darstellt. Die Waldbrandgefahr nimmt zu.

Tausende Hektar Land in Spanien zerstört

Auch Spanien ist von der frühen Hitzewelle betroffen. Mehrere Brände haben dort bereits Tausende Hektar Land zerstört. Allein in der Sierra del Culebra im Nordwesten des Landes wurden bis zu 7.000 Hektar beschädigt, 200 Menschen mussten dort vorsorglich in Sicherheit gebracht werden. Es gab weitere Brände in Katalonien.

Nach Expertenmeinung eine seit mehreren Tagen andauernde Dürre und schwere Hitzewelle mit Temperaturen von teilweise über 40 Grad in weiten Teilen des Landes und teilweise starken Winden, die Waldbrände auslösten. Sie fügte hinzu, dass die Brände vorerst keine großen Gemeinden bedrohen würden. „Es ist nicht zu leugnen, dass der Klimawandel zu extremen Wetterphänomenen wie der aktuellen Hitzewelle führt“, sagte Ministerpräsident Pedro Sanchez.

Die Poebene in Norditalien leidet unter Dürre

In der Poebene in Norditalien ist es jetzt extrem trocken. Es erlebt die schlimmste Dürre seit 70 Jahren. In dicht bewirtschafteten Gebieten rationieren einige Gemeinden nun die Wasserverteilung. Nach Angaben der Coldiretti Agricultural Society bedroht die Dürre die Hälfte der Anbaufläche in der Poebene und fast ein Drittel der landwirtschaftlichen Produktion des Landes.

Lombardei-Präsident Attilio Fontana sprach von einer „sehr schwierigen Situation“. Er kündigte an, bald den Ausnahmezustand auszurufen.

Auch in Deutschland wird es immer heißer

Auch Deutschland erlebt kurz vor Sommerbeginn sehr heiße Tage. Vor Ort erwarten Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Temperaturen um die 40 Grad. Eine anhaltende Trockenheit in Kombination mit Hitze erhöht jedoch das Risiko von Waldbränden.

In der Südhälfte Deutschlands sind die Temperaturen bereits auf 32 Grad gestiegen. Im Norden bleibt es dagegen etwas kühler. Der Samstag soll heißer werden. Im Westen kann es lokal 38 Grad erreichen. Tagsüber sind im Nordwesten und Westen vereinzelte Schauer oder Gewitter mit Starkregen möglich. Und laut Prognosen wird es auch am Sonntag wieder heiß.

Waldbrandgefahr im Harz und Brandenburg

Auch hierzulande erhöht Hitze in Verbindung mit anhaltender Trockenheit mitunter die Waldbrandgefahr. Seit Freitag gilt für die Harzregion die zweithöchste Warnstufe für Waldbrände. Brandenburg meldete die höchste Risikostufe für Waldbrände.

In Thüringen und Sachsen-Anhalt haben einige Städte und Regionen Wasserentnahmeverbote ab kommender Woche erlassen. In Baden-Württemberg gilt dieses Verbot bereits auf kommunaler Ebene. Dementsprechend sind alle nicht ausdrücklich erlaubten Entnahmen aus Oberflächengewässern wie Seen oder Flüssen für unzulässig zu erklären. Die anhaltende Dürre hat vielerorts zu einem ungewöhnlich starken Absinken der Wasserstände geführt.

„Der Klimawandel wird Deutschland prägen“

DWD-Klimadirektor Tobias Fuchs warnte davor, dass es in Deutschland in den nächsten Jahren ein Grad wärmer werden könnte als in den vergangenen drei Jahrzehnten. Der Klimawandel wird laut Fox auch in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf Deutschland haben. Laut dem Department of Human Development ist der Trend zu höheren Durchschnittstemperaturen bereits in diesem Sommer erkennbar.

Eine Beobachtung, die sich auch mit den Vorhersagen der Vereinten Nationen deckt. Sie erwarten, dass Hitzewellen in Zukunft häufig auftreten werden, auf ungewöhnlich frühem und intensivem Niveau, wie es diese Woche in Europa geschehen ist.

„Leider ist das, was wir heute sehen, ein Vorbote der Zukunft“, sagte Claire Nullis, eine Sprecherin der Weltwetterorganisation (WMO). Extrem hohe Temperaturen, die sich von Nordafrika über Südeuropa ausbreiten und an diesem Wochenende in der Schweiz und in Deutschland vorhergesagt werden, sind laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Juli oder August am häufigsten.

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