Starkregen angesichts von Waldbränden: Das Wetter in Nord- und Südeuropa kann sich nicht unterscheiden. Und trotzdem – es könnte extremer sein.
MÜNCHEN – Seit Wochen steuert das Wetter in Nord- und Südeuropa auf zwei unterschiedliche Extreme zu: In Nord- und Mitteleuropa werden ganze Regionen, Städte und Menschenleben von sintflutartigen Regenfällen und Stürmen völlig verwüstet. Die Aufräumarbeiten in besonders betroffenen deutschen Gebieten werden noch wochenlang andauern. Ganz zu schweigen von den Häusern und Lebensgrundlagen der Menschen, die so schnell kaum wieder aufgebaut werden können.
Aber auch Südeuropa hatte es in den letzten Monaten nicht leicht: Spanien kämpft seit Wochen mit einer anhaltenden Hitzewelle und damit verbundenen Waldbränden in der Nähe von Barcelona. Auf der italienischen Insel Sardinien haben Waldbrände Tausende Hektar Land zerstört und Anwohner und Urlauber in die Flucht getrieben. Ähnliche Szenen finden in der Türkei statt. Auch hier brach vor wenigen Tagen ein starker Waldbrand aus, bei dem bislang mehrere Hundert Menschen verletzt wurden.
Jetzt der nächste Schock: Eine beispiellose Hitzewelle geht Richtung Südeuropa
Laut der aktuellen Wettervorhersage sollen in den kommenden Tagen in Teilen Südeuropas Temperaturen von 44 Grad erreicht werden. Die gefühlte Temperatur sollte dann 50 Grad oder mehr betragen. Diese Hitze kann auch für Südländer, die an hohe Temperaturen gewöhnt sind, zum Problem werden. Zahlreiche Hitzewellen in den letzten 20 Jahren haben viele Menschen getötet. Das liegt laut Meteorologen unter anderem am Khamasin – dem Wüstenwind, der heiße, trockene Luft aus dem Süden in den Mittelmeerraum bläst.
Diese heiße Luft breitet sich zunächst auf beliebte Urlaubsziele aus. In Süditalien, zum Beispiel an der Adria und Griechenland, soll die Hitze bis dahin auch Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien, Rumänien und die Türkei erreichen. Hier sollen die Temperaturen Anfang nächster Woche auf 44 Grad steigen, unter der Woche dann auf 50 Grad – Hitze, die auch in Italien und Griechenland möglich sein soll. Dies könnte im Juli 1977 den europäischen Hitzerekord brechen: Damals lag die offizielle Temperatur in Athen bei 48,0 °C.
Große Hitze in Europa: Die Wetterkarte zeigt jetzt alarmierende Vorhersagen
Der Wetterdienst „Kachelmannwetter“ teilt nun auf seiner Twitter-Seite ein Foto der verheerenden Vorhersage. In der Beschreibung heißt es: „Ja, solche Karten habe ich noch nicht gesehen und man kann nur hoffen, dass sie in Süd- und Südosteuropa nicht so ausfallen.“ Nach dem US-Modell auf der Karte, das Experten angeben, werden in Italien am 8. August 2021 Temperaturen von 50 Grad erwartet.
Ja, solche Karten habe ich noch nicht gesehen und man kann nur hoffen, dass es in Süd- und Südosteuropa nicht so kommt. Für Italien werden am 8. August 2021 regional bis zu 50 Grad nach amerikanischem Vorbild gezählt! Europarekord 48 Grad (Athen). https://t.co/UlzoVhjrIf / CG
– Kachelmannwetter (Kachelmannwettr) 28. Juli 2021
Hitzewelle in Europa: noch ein Hoffnungsschimmer
Aber es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont. Da diese starke Hitze in den betroffenen Gebieten nur eine Woche andauern soll, sollen die aus dem Norden kommenden kalten Luftmassen helfen. Wie weit die Hitze bis dahin Nordeuropa durchdringen und auch Kroatien erreichen wird, ist noch nicht klar. Außerdem muss man immer abwarten, was genau mit dieser Langzeitspekulation passiert. Aber eines ist sicher: Es wird heiß.
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