Frankreich will muslimischen Frauen das Tragen von Abayas – langen Gewändern – in Schulen verbieten. „Sie werden die Abaya nicht mehr tragen können“, sagte Bildungsminister Gabriel Atal am Sonntagabend auf TF1. Es erscheint ihm notwendig und fair.
Nach seinem Amtsantritt Ende Juli erklärte er, dass der Schulbesuch in der Abaya eine „religiöse Geste“ sei und er dagegen vorgehen werde. Am Sonntag betonte er, dass beim Betreten eines Klassenzimmers nicht erkennbar sein dürfe, welcher Religionszugehörigkeit die Schüler angehören.
Abayas sind lange, luftige Oberbekleidung und gelten als traditionelle islamische Kleidung. In Frankreich ist kürzlich eine Debatte darüber entbrannt, ob diese Gewänder offenkundig religiös seien und daher in Schulen verboten werden sollten.
Frankreich versteht sich als säkulares Land, das Staat und Religion strikt trennt. Schätzungen zufolge leben in dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern zwischen 3,5 und 6 Millionen Muslime.
Und bereits 1994 trat ein Gesetz in Kraft, das nur geheime – nicht aber offene – religiöse Symbole in Schulen erlaubte. Zehn Jahre später wurde das Kopftuch in den Schulen komplett verboten, Hauben und Kreuze jedoch nicht. Im Jahr 2010 wurde der Niqab an öffentlichen Orten verboten.
Auch über das Kopftuchverbot in Deutschland gibt es Kontroversen:
Naren musste 450 Anfragen schreiben, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Das liegt nicht an ihrer Qualifikation, sondern an ihrem Kopftuch.
07.03.2021 | 06:59 Min