Französischer Staatsrat annulliert Burkini-Genehmigungen
Das Tragen eines Burkinis hat in Grenoble immer wieder heftige Debatten ausgelöst. Jetzt wurde die Erlaubnis zum Tragen von Ganzkörper-Badebekleidung in öffentlichen Schwimmbädern in Grenoble widerrufen.
DRDer französische Staatsrat widerrief auch die Erlaubnis der Stadt Grenoble, in öffentlichen Schwimmbädern islamische Ganzkörper-Badebekleidung zu tragen. Der Staatsrat in Paris bestätigte am Dienstag die Entscheidung eines Verwaltungsgerichts, das bereits die Änderung der Duschregelung in Grenoble für unzulässig erklärt hatte. Nach Ansicht des Staatsrates reagierte die Stadt Grenoble mit der Zulassung der sogenannten Burkinabe vor allem auf die Forderungen islamischer Ecken, um religiöse Forderungen zu befriedigen.
Zu diesem Zweck änderte die Stadt die bisherige Kleiderordnung, die sich an Hygiene- und Sicherheitsanforderungen orientierte, erheblich. Der Staatsrat, der als höchstes Verwaltungsgericht Frankreichs fungiert, argumentierte, dass dies gegen die Gleichbehandlung der Besucher verstoße und die Unparteilichkeit des öffentlichen Dienstes gefährde. Die Berufung der Stadt Grenoble gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts wurde zurückgewiesen.
Der Burkini in Grenoble ist in den letzten Wochen zu einem nationalen politischen Thema mit hitzigen Debatten geworden. Frankreich versteht sich als säkulares Land, in dem Staat und Religion strikt getrennt sind. Der Umgang mit religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit hat häufig zu Kontroversen geführt, insbesondere in Bezug auf den Islam.
Zunächst stimmte nach einer kontroversen Debatte der Stadtrat von Grenoble, angeführt von einem grünen Bürgermeister, mit knapper Mehrheit für eine Änderung der Schwimmbadordnung. Der damalige konservative Innenminister Gerald Darmanen forderte den lokalen Gouverneur auf, rechtliche Schritte gegen das umstrittene neue Gesetz einzuleiten.