Zusammenfassung: Fehlinformationen über Depressionen sind weit verbreitet und erschweren es den Menschen, die Ursachen ihrer Notlage zu verstehen, wie eine neue Studie ergab. Die Studie kritisiert die zirkuläre Logik der psychiatrischen Diagnose und stellt fest, dass Depressionen oft fälschlicherweise als eine Störung dargestellt werden, die Symptome verursacht, anstatt sie zu beschreiben.
Führende Gesundheitsorganisationen fördern diese Fehleinschätzung weiterhin. Forscher fordern eine klarere Kommunikation, um den Menschen zu helfen, ihre psychische Gesundheit besser zu verstehen.
Wichtige Fakten:
- Psychiatrische Diagnosen wie Depressionen sind deskriptiv und nicht kausal.
- Führende Gesundheitsorganisationen stellen Depressionen häufig als ursächliche Störung dar.
- Eine klare Kommunikation über psychische Erkrankungen kann das Verständnis verbessern.
Quelle: Universität Turku
Eine aktuelle finnische Studie zeigte, dass Menschen oft falsch über Depressionen informiert sind. Laut Forschern erschweren ungenaue Informationen es den Menschen, die Ursachen ihrer Not zu verstehen.
Die meisten psychiatrischen Diagnosen sind rein deskriptiv. Beispielsweise handelt es sich bei der Diagnose einer Depression lediglich um die Beschreibung verschiedener psychischer Symptome – nicht um die Ursache. Allerdings wird Depression oft als eine Störung bezeichnet, die nur als pathologischer Zustand erklärt werden kann. die Gründe Niedergeschlagenheit und andere Symptome.
Forscher beschreiben dies als eine Form des zirkulären Denkens, was bedeutet, dass über psychiatrische Diagnosen oft zirkulär gesprochen wird, als würden sie die Ursachen von Symptomen beschreiben. Dies macht es den Menschen schwer, ihre Not zu verstehen.
„Depression sollte als eine ähnliche Diagnose angesehen werden wie Kopfschmerzen, aber keine von beiden erklärt die Ursache der Symptome. Depression ist eine Beschreibung eines Problems, das viele verschiedene Ursachen haben kann.“
„Eine Diagnose einer Depression erklärt nicht die Ursache einer depressiven Stimmung, genauso wie eine Diagnose eines Kopfschmerzes nicht die Ursache eines Kopfschmerzes erklärt“, sagt Jani Kayanoga, Postdoktorandin und Psychiaterin an der Universität Turku in Finnland.
Laut einer aktuellen Studie der Universität Turku und der Universität der Künste in Helsinki ist dieses Missverständnis auch unter Fachleuten für psychische Gesundheit weit verbreitet.
In der Studie analysierten die Forscher öffentlich zugängliche Informationen über Depressionen, die von führenden internationalen Gesundheitsorganisationen bereitgestellt wurden. Die Forscher wählten die Websites englischsprachiger Organisationen aus, deren Informationen zum Thema Depression laut Suchmaschinenergebnissen den größten Einfluss hatten.
Zu den Organisationen gehörten die Weltgesundheitsorganisation, die American Psychiatric Association, der National Health Service des Vereinigten Königreichs, die Universitäten Harvard und Johns Hopkins und andere.
Die meisten Organisationen stellen Depressionen auf ihren Websites als eine Störung dar, die Symptome verursacht und/oder die Ursachen von Symptomen erklärt, obwohl dies nicht stimmt. Keine Organisation stellte die Diagnose als reine Symptombeschreibung dar, wie es zutreffend gewesen wäre.
„Depression als eine einheitliche Störung darzustellen, die depressive Symptome verursacht, ist ein zirkuläres Denken, das unser Verständnis der Natur psychischer Gesundheitsprobleme verwischt und es den Menschen schwer macht, ihre Not zu verstehen“, sagt Kayanoga.
Die Forscher vermuten, dass das Problem durch kognitive Voreingenommenheit verursacht werden könnte.
„Menschen scheinen dazu zu neigen, zu glauben, dass eine Diagnose eine Erklärung ist, auch wenn dies nicht der Fall ist“, sagt Professor und Neuropsychologe Jussi Valtonen von der Universität der Künste Helsinki. „Für Fachleute ist es wichtig, dieses Missverständnis durch ihre Kommunikation nicht zu verstärken.“ und stattdessen den Menschen helfen, ihren Zustand zu verstehen.“
Über Neuigkeiten aus der Depressionsforschung
Autor: Thomas Koivola
Quelle: Universität Turku
Kommunikation: Thomas Koivola – Universität Turku
Bild: Bild entnommen aus Neuroscience News
Ursprüngliche Suche: Offener Zugang.
„Beschreibende Diagnose oder kausale Erklärung? Genauigkeit der Darstellung von Depressionen auf offiziellen Websites von Gesundheitsorganisationen„Geschrieben von Gianni Kayanoga et al.“ Psychopathologie
eine Zusammenfassung
Beschreibende Diagnose oder kausale Erklärung? Genauigkeit der Darstellung von Depressionen auf offiziellen Websites von Gesundheitsorganisationen
Einführung: Psychiatrische Diagnosen sind zwar deskriptiver Natur, werden in der Öffentlichkeit jedoch oft als kausale Erklärungen missverstanden. Es ist nicht bekannt, ob dieser logische Fehler, eine Form des Zirkelschlusses, manchmal fälschlicherweise von den Gesundheitsbehörden selbst verstärkt werden kann.
In dieser Studie untersuchten wir die Prävalenz irreführender Kausalbeschreibungen von Depressionen in Informationen, die von vertrauenswürdigen Organisationen für psychische Gesundheit auf weit verbreiteten Internetseiten bereitgestellt wurden.
Methoden: Wir suchten nach beliebten Websites, die von führenden Organisationen für psychische Gesundheit betrieben werden, und führten eine Inhaltsanalyse durch, um zu beurteilen, ob sie Depressionen korrekt als Beschreibung von Symptomen oder ungenau als kausale Erklärung darstellten.
Ergebnisse: Die meisten Websites verwenden eine Sprache, die Depressionen fälschlicherweise als kausale Erklärung für depressive Symptome beschreibt.
Abschluss: Führende professionelle medizinische und psychologische Organisationen verwechseln auf ihren beliebtesten Informationswebsites häufig die deskriptive Diagnosebezeichnung „Depression“ mit einer kausalen Erklärung. Wir argumentieren, dass eine wissenschaftlich ungenaue kausale Sprache in der Darstellung psychiatrischer Diagnosen schädlich sein kann, weil sie dazu führt, dass die Öffentlichkeit die Natur psychischer Gesundheitsprobleme falsch versteht.
Psychiatriebehörden, die Psychoedukation anbieten, sollten klar zum Ausdruck bringen, dass psychiatrische Diagnosen rein beschreibender Natur sind, um eine Irreführung der Öffentlichkeit zu vermeiden.