Fasern enthüllen Hinweise: Das angebliche Leichentuch Jesu ist 2.000 Jahre alt?

Fasern enthüllen Hinweise: Das angebliche Leichentuch Jesu ist 2.000 Jahre alt?

Faser enthüllt Hinweise
Soll das Leichentuch Jesu 2000 Jahre alt sein?

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Die Echtheit des Turiner Grabtuchs wurde schon immer heftig diskutiert. Nun könnte eine Studie italienischer Forscher die Debatte neu entfachen. Demnach könnte das Tuch, das Jesus nach der Kreuzigung bedeckt haben soll, viel älter sein als bisher angenommen.

Das Turiner Grabtuch ist eines der umstrittensten Relikte des Christentums. Es zeigt ein verblasstes Bild eines männlichen Körpers, der die Stigmata trägt, die mit der Kreuzigung Jesu Christi verbunden sind. Das seit 1578 im Turiner Dom aufbewahrte Leinentuch wird von Gläubigen als Grabtuch Jesu verehrt.

Dass es den Leichnam Jesu bedeckt haben könnte, ist reine Spekulation und bleibt bis heute unbewiesen. Die Echtheit des Grabtuchs wurde schon früh in Frage gestellt, wie aus einer Notiz des Bischofs Pierre d’Arcys von Troyes aus dem Jahr 1389 hervorgeht. Eine umstrittene Studie aus dem Jahr 1988, die das Alter der Flachsfasern dem Mittelalter zuschrieb, beschrieb das Grabtuch ebenfalls als gefälscht. Der Stoff bleibt jedoch ein Thema von wissenschaftlichem Interesse.

Das etwa 4 mal 4 Meter große Stück Stoff hängt seit 1578 im Turiner Dom.Das etwa 4 mal 4 Meter große Stück Stoff hängt seit 1578 im Turiner Dom.

Das etwa 4 mal 4 Meter große Stück Stoff hängt seit 1578 im Turiner Dom.

(Foto: Deutsche Presse-Agentur)

Eine aktuelle Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass das Tuch möglicherweise viel älter ist als bisher angenommen: etwa 2.000 Jahre. Dies bedeutet, dass es in der Zeit entstanden ist, in der Jesus Christus gelebt haben soll. Die von italienischen Forschern durchgeführte Studie wurde in der Fachzeitschrift veröffentlicht „Vermächtnis“ veröffentlicht.

Zu diesem Schluss kamen die Forscher, indem sie die in Flachsfasern enthaltene Cellulose mit einem speziellen Röntgenverfahren analysierten. Sie untersuchten den strukturellen Abbau von Zellulose in einer kleinen Faserprobe aus dem Leichentuch. Die Ergebnisse zeigten Ähnlichkeiten mit einer Leinenprobe aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. Dies widerspricht der Datierung der Studie von 1988, die davon ausging, dass das Tuch im 13. und 14. Jahrhundert hergestellt wurde. Die aktuelle Studie führt dies auf eine mögliche Kontamination zurück.

Vor 700 Jahren Europa erreichen?

Allerdings wäre der Grad der Alterung der Fasern laut den italienischen Forschern nur dann plausibel, wenn das Grabtuch erst im Mittelalter nach Europa gelangt wäre. Zuvor musste es dreizehn Jahrhunderte lang bei durchschnittlich 20 bis 22,5 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75 bis 55 Prozent gelagert werden. Erst als die Temperaturen in Europa sanken, alterten Fasern in den letzten sieben Jahrhunderten langsamer.

Diese Studie könnte die Debatte über die Echtheit des Turiner Grabtuchs neu entfachen. Allerdings betonen die Autoren, dass weitere Röntgenuntersuchungen an weiteren Proben notwendig seien, um die Ergebnisse zu bestätigen.

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