Erdogans Traum von den BRICS zerplatzt: Keine Aufnahme in Putins Bündnis Politik

Erdogans Traum von den BRICS zerplatzt: Keine Aufnahme in Putins Bündnis Politik

Ankara will unbedingt in Wladimir Putins (72) BRICS-Allianz! Aber diesen Traum muss Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) erst einmal begraben.

Die Erdogan-Regierung hatte im Vorfeld des 16. BRICS-Gipfels (steht für die Gründungsstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) eine Bewerbung bei der Staaten-Vereinigung eingereicht. ABER: Auf der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz am zweiten Gipfel-Tag hielt man sich zu diesem Thema sehr bedeckt.

Die türkische Bewerbung verärgerte die westlichen Partner – schließlich ist die Türkei Nato-Mitglied, und das transatlantische Bündnis ist mit Putin verfeindet.

Präsident Recep Tayyip Erdogan und Frau Emine stärken sich nach ihrer Ankunft in Kasan – Nervennahrung kann er bei dieser BRICS-Reise gebrauchen

Foto: AP

Nicht einmal zu einer Abstimmung sei es gekommen, sagt Insider Sinan Ülgen, Experte für türkische Außenpolitik an der US-amerikanischen Denkfabrik „Carnegie Endowment for International Peace“.

Indien bringt Erdogan-Traum zum Platzen

Der türkische Ex-Diplomat erklärt BILD, Indien habe den BRICS-Beitritt verhindert. Grund: Ankaras gute Beziehungen zum verfeindeten Pakistan! Weil aber ein BRICS-Beitritt Einstimmigkeit voraussetzt, hätte der Türkei-Beitritt keine Chance gehabt.

Zuletzt schlossen sich der Iran, Ägypten, Äthiopien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien dem BRICS-Block an. Die Türkei, Aserbaidschan und Malaysia haben formal einen Antrag auf Aufnahme gestellt.

▶︎ Laut Ülgen wird es aber so schnell keine Erweiterung mehr geben. „Es gibt mehrere Länder, die gegen eine weitere Erweiterungswelle sind.“

Erdogan will am Nato- und am BRICS-Tisch sitzen

Warum Erdogan in Putins Allianz dränge? Dafür gibt es laut Ülgen mehrere Gründe. Vor allem gehe es darum, mithilfe dieser Plattform eine „strategische Autonomie“ zu stärken.

Zudem stecke hinter der BRICS-Bewerbung ein „Ausdruck von Frustration“. Denn nicht nur der EU-Beitritt stocke, sondern auch die angestrebte Modernisierung der EU-Zollunion.

„Politisches Prestige“ sei ein weiteres Motiv Erdogans. Der Präsident wolle zeigen, „dass er am Nato- und am BRICS-Tisch gleichzeitig sitzen kann.“

Erdogan auf dem BRICS-Gipel. Hier mit dem usbekischen Präsidentne Shavkat Mirziyoyev (67)

Erdogan auf dem BRICS-Gipfel mit dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev (67)

Foto: Anadolu via Getty Images

Erdogan muss nun auf eine neue Gelegenheit warten, sein Land in den Kreis der mächtigen BRICS-Staaten einzugliedern.

Kritiker sagen, dass Erdogan die Türkei mit solchen Manövern außenpolitisch in die Isolation getrieben habe. Er selbst sieht sich als „Vermittler“ auf dem internationalen Parkett.

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