Unglück? Welche Krise? Eintracht Frankfurt gewinnt mit einer überzeugenden Leistung bei Hertha BSC – und hat nun ein echtes Flügelpaar.
Eintracht Frankfurt gewann am Samstag überzeugend mit 4:1 im Hertha-Stadion. Ansgar Knauf (17. Minute), Tota (48.), Jesper Lindstrom (56.) und Raphael Bure (63.) erzielten die Tore der hesischen Mannschaft, die in 90 Minuten die gesamte Partie bestimmten. Davy Silk (61) traf für Berlin.
Trainer Oliver Glasner nahm drei Änderungen in seiner Startelf vor und brachte Christian Jacic für den verletzten Sebastian Ruud sowie Daichi Kamada und Puri für die gesperrten Agden Hrustek und Christopher Lenz. Die beiden Flügel waren Philip Kostik und Ansgar Knauf.
Die Eintracht ist aktiver, aufmerksamer, präsenter
Die Hessen waren auf Anhieb das bessere Team, waren energischer und wacher als Herthas und waren auch bei den Zweikämpfen präsent. Gerade durch hohe Ballgewinne hatte die Eintracht immer wieder Chancen. Kamada schickte Lindstrom, der zu lange brauchte und gesperrt wurde (6.). Einmal mehr legte Lindstrom nach schönem Zuspiel von Bury mit großem Vorsprung in Führung (15.).
Kein Hertha-Spieler hätte sich beschweren können, wenn es nach 15 Minuten 2:0 für die Eintracht gestanden hätte. Dann ging Knauf in Führung. Lindstrom erkämpfte sich in der Hertha-Hälfte begeistert den Ball und schickte Kostik auf die linke Seite. Der Serbe wehrte gegen zwei Gegenspieler ab und verwandelte eine Hereingabe in die Mitte, wobei Knauf den Ball deutlich aggressiver köpfte als sein Kontrahent Maximilian Mittelstadt – und das Spiel souverän ins lange Eck abschloss (17.). Knaufs erster Treffer für die Hessen.
Die Eintracht ist jetzt ein rechter Flügel
Allerdings kam ein wenig von Hertha, mal ein zweiter Ball von Stevan Jovetic (19), mal ein Schuss von Vladimir Darida. Ansonsten zeigten die Berliner bewundernswert, warum sie kategorisch in die Dropzone vordrangen. Den Hessen kann man in der ersten Halbzeit nicht allzu viel vorwerfen, außer vielleicht haben sie in der ersten Halbzeit gegen die schwachen Berliner nicht alles klar gemacht.
Aber sie taten es nach der Pause. Der agile Knauf – Eintracht Frankfurt fand tatsächlich eine rechte Hand – setzte sich auf dem Flügel fest durch und flankte ruhig in die Mitte, wo Ivan Ndica auf Tota setzte, der aus kurzer Distanz traf (48.). Die Überlegenheit der Eintracht spiegelt sich nun auch im Punktestand wider.
Lindström trifft aus 35 Metern
Wenig später durfte der zuvor unglückliche Lindström erneut punkten – mit freundlicher Hilfe von Hertha. Einen langen Ball von Martin Hinterger auf Bory klärte Hertha-Torhüter Marcel Lutka, der Lindstrom schlecht vor die Füße lief, der Däne schoss locker aus rund 35 Metern an Lutka vorbei zum 3:0 (56.).
Die Eintracht machte sich kurzzeitig das Leben schwer, als Selke durch ein Missverständnis zwischen N’dicka und Kostic zum 3:1 traf (61.). Doch dann bewiesen die Hessen Moral, halb in einen direkten Konter, legte Kamada gut auf Borré, der auf halber Strecke einen Haken traf und am kurzen Pfosten zum 4:1 abschloss (63.).
Und so steht am Ende ein überzeugender Sieg für die Eintracht, die allerdings, um die Leistung der Hessen nicht kleinreden zu wollen, Hertha desolat ihren Beitrag leistete.
Hertha BSC – Eintracht Frankfurt 1:4 (0:1)
Berlin: Lotka-Bicarik, Boyata, Kempf, Mittelstadt-Tousart-Darida (56 Dareda), Serdar-Richter (Belvodel 56), Jovich, Lee (56 Boateng)
Frankfurt: Trapp – Tuta, Hinteregger, Ndicka – Knauff (83. Chandler), Sow (88. Ilsanker), Jakic, Kostic – Lindström (76. Hauge), Kamada (83. Hrustic) – Borre (72. Lammers)
Ruhe in Frieden: 0:1 Knauff (17.), 0:2 Tuta (48.), 0:3 Lindström (56.), 1:3 Selke (61.), 1:4 Borre (63.)
Gelbe Karten: Mittelstadt, Boateng/Haug, Lammers
Regel: Osmers (Hannover)
Zuschauer: 25.000
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