In den Regionen Emilia-Romagna und Marken dauern weiterhin schwere Stürme an. Nach heftigen Regenfällen kam es in den Regionen an der Adriaküste teilweise zu katastrophalen Überschwemmungen. Drei Menschen starben in Forlì und Cesena, wie die Nachrichtenagentur ANSA am frühen Mittwochmorgen berichtete.
Eines der Opfer, ein Mann, befand sich während der Flut im Erdgeschoss seines Hauses und ertrank. Es gibt auch Berichte über vermisste Personen. In vielen Städten traten Flüsse über die Ufer, mehr als 900 Menschen mussten in der Emilia-Romagna sicherheitshalber ihre Häuser auf eigene Faust verlassen, da Flüsse oder Bäche aufgrund heftiger Regenfälle über die Ufer traten oder zumindest überzulaufen drohten.
Verbot des Zugangs zu Stränden an der Adriaküste
Nach eigenen Angaben hat die italienische Feuerwehr seit Dienstagmorgen allein in der Ferienregion Emilia-Romagna 600 Einsätze durchgeführt und 400 Feuerwehrleute waren vor Ort.
Rettungsdienste haben Menschen gerettet, die in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen waren, oder Autofahrer, die in Gewässern gestrandet waren. Bäume fielen und Erdrutsche. Die Bahnlinien zwischen einigen Städten wurden unterbrochen. Schulen blieben mancherorts vorsorglich geschlossen, Gemeinden an der Adria blockierten wegen starker Winde den Zugang zu ihren Stränden.
Autos trieben umher, Menschen klammerten sich an die Dächer
Am stärksten betroffen sind die Stadt Cesena und die Provinz Ravenna nahe der Adriaküste. An beiden Orten trat der Fluss Savio nach heftigen Regenfällen über die Ufer. Ganze Straßen von Cesena wurden überflutet. Aufnahmen von RAI TV zeigen, wie mehrere Autos gewaschen werden. Menschen harrten auf Dächern aus, nur um bei Hubschraubereinsätzen gerettet zu werden. In der Provinz Ravenna wurden etwa 6.000 Menschen vom Polizeipräfekten aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, weil sie sich in der Nähe eines Flussufers befanden.
Angesichts der Situation bekundete die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihre „völlige Solidarität“ mit den Menschen in den betroffenen Gebieten. „Die Regierung verfolgt die Entwicklung der Ereignisse genau und ist bereit, die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu ergreifen“, schrieb sie auf Twitter.
Beeinflusste Strandresorts an der Adria
Mehrere Ferienorte an der Küste waren vom Sturm betroffen. Auch in Cervia wurden Häuser desinfiziert und in Riccione haben Feuerwehrleute Menschen aus überfluteten Häusern und Geschäften gerettet. Auch aus dem bei Urlaubern beliebten Gebiet zwischen Ancona, einem wichtigen Hafen an der Adria, und der bei Urlaubern beliebten Provinz Pesaro-Urbino in der Region Marken wurden nach Angaben der Feuerwehr Überschwemmungen und Schlammlawinen gemeldet. Auch in der Stadt Senigallia in der Nähe von Ancona wurde die Notaufnahme des Krankenhauses wegen Überschwemmungen evakuiert. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Auch auf der Mittelmeerinsel Sizilien fielen am Dienstagabend heftige Regenfälle. Nach Angaben der Feuerwehr musste sie zu rund 115 Einsätzen ausrücken, etwa um Autofahrern zu helfen und umgestürzte Bäume zu beseitigen.