Die USA erwägen den Verkauf einer beschlagnahmten russischen Luxusyacht. Dessen Besitzer will das verhindern – und macht den Kriminalbehörden ein Angebot.
Offenbar wollen die USA die vom russischen Oligarchen beschlagnahmte Yacht verkaufen. Das berichtete der amerikanische Fernsehsender CNN. Demnach sind die Kosten für den Unterhalt der Luxusyacht „Amadia“ so hoch, dass die Bundesanwaltschaft nun beim Richter beantragt hat, ihr die Übergabe des Schiffes an den Käufer zu gestatten. Der US Marshals Service schätzt seinen Marktwert auf etwa 230 Millionen US-Dollar (ca. 210 Millionen Euro).
Den Gerichtsakten zufolge beliefen sich die Wartungskosten inklusive Versicherung auf rund 922.000 US-Dollar (ca. 845.000 Euro) pro Monat. „Es ist für den Steuerzahler übertrieben, fast eine Million US-Dollar pro Monat für den Unterhalt von Amadea zu zahlen, wenn diese Kosten durch frühere Verkäufe auf Null gesenkt werden könnten“, schrieben Staatsanwälte in einer Akte Anfang des Monats.
Eine Luxusyacht des Oligarchen Karimov
Das Luxusschiff gehört dem russischen Oligarchen Suleiman Kerimov. Washington hatte es bereits 2018 wegen des Vorwurfs der Geldwäsche auf die Sanktionsliste gesetzt. Nach Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden im Jahr 2022 auch Sanktionen seitens der Europäischen Union und anderer Länder gegen Russland verhängt. Die Luxusyacht wurde schließlich wenige Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine auf den Fidschi-Inseln beschlagnahmt.
Karimov hat nun Einspruch gegen den geplanten Verkauf seiner Luxusyacht bei der US-Bundesstaatsanwaltschaft eingelegt, berichtet CNN. Dementsprechend wurde den Behörden angeboten, den Vereinigten Staaten eine Entschädigung für die für „Amadia“ entstandenen Wartungskosten zu zahlen. Allerdings könne es noch mehrere Monate dauern, bis eine Entscheidung gefällt werde, schrieb das Radio unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft – eine Zeit, in der die Kosten für den Steuerzahler voraussichtlich weiter steigen würden.