Stand: 22.06.2021 19:12
Deutschland und andere Länder der Europäischen Union haben entschiedene Maßnahmen gegen das ungarische Gesetz zum Verbot von LGBT-Inhalten gefordert. Sie sagte in einer Erklärung, dass die Europäische Kommission das Recht der Union sicherstellen solle.
Deutschland hat zusammen mit anderen EU-Ländern zu entschiedenem Vorgehen gegen das ungarische Gesetz aufgerufen, das die Informationsrechte junger Menschen in Bezug auf Homosexualität und Transgender einschränkt. Laut einer veröffentlichten Erklärung muss die EU-Kommission als „Hüterin der Verträge“ alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die Einhaltung des EU-Rechts sicherzustellen. Dazu gehört auch, den Fall vor den Europäischen Gerichtshof zu bringen.
Das ungarische Gesetz verletzt das Recht auf freie Meinungsäußerung und diskriminiert eindeutig Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle oder Schwule (LGBTIQ).
„Die Würde des Menschen wird gewahrt“
Europa-Außenminister Michael Roth schrieb auf Twitter: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist der Kern der europäischen Identität. Immer und überall.“ Die Stigmatisierung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen lässt sich durch kein Gesetz und keine Tradition rechtfertigen.
Roth versprach Deutschland, sich an der Ankündigung auf einem EU-Ministertreffen in Luxemburg zu beteiligen. Der Text wurde von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg initiiert. Am Ende folgten neben Deutschland auch Frankreich, Spanien, Dänemark, Schweden, Finnland, Irland sowie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.
Diskriminierung nach dem Gesetz
Das Gesetz, das zuvor vom ungarischen Parlament verabschiedet wurde, verbietet Kindern und Jugendlichen Bücher, Filme und andere Medien, in denen sexuelle Aktivitäten dargestellt werden, die sich vom anderen Geschlecht unterscheiden.
Außerdem sollen Anzeigen verboten werden, in denen Homo- oder Transsexuelle als Teil des normalen Lebens erscheinen. Das Gesetz beschäftigt insbesondere Ministerpräsident Viktor Orban, dessen Kritiker ihm vorwerfen, Vorurteile gegenüber Minderheiten zu schüren.
Das Stadion darf nicht in den Farben des Regenbogens erstrahlen
Als Symbol für Toleranz und Gleichberechtigung sollte das EM-Stadion in München beim bevorstehenden Gruppenspiel zwischen der deutschen Fußballnationalmannschaft und Ungarn in Regenbogenfarben erstrahlen. Die UEFA lehnte jedoch einen Antrag von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ab.