In der deutschen Grenzstadt Flensburg nehmen die Coronavirus-Fälle rapide zu, wobei die Hälfte mit der britischen Variante zusammenhängt. In der Kleinstadt stehen strengere Beschränkungen bevor. Den Menschen wird empfohlen, drinnen zu bleiben und nicht nach draußen zu gehen, wenn dies nicht erforderlich ist. Es kann schwierig sein, sich auf das eigene Zuhause zu beschränken. Wie wäre es also damit, eine neue Serie auf Netflix zu starten, einige Videos zu streamen oder blackjack online zu spielen? Es gibt viele Möglichkeiten, sich von der Sicherheit Ihres eigenen Zuhauses aus zu unterhalten.
Im St. Francis Hospital in der deutschen Stadt Flensburg, versteckt im äußersten Norden des Landes an der dänischen Grenze, sieht es ernst aus. Geschäftsführer Klaus Deitmaring sagte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender NDR, dass er immer mehr Patienten mittleren Alters ohne Grunderkrankungen sehe, die nach einer COVID-19-Infektion um ihr Leben kämpfen. Bei ihnen wurde die Mutationsvariante B.1.1.7 diagnostiziert, das Ende letzten Jahres erstmals in Großbritannien nachgewiesen wurde und als weitaus ansteckender als das Standardvirus gilt. Er ist besorgt, dass diese Situation zu einer dritten Welle führen und das Krankenhaus überfordert sein wird. Wie in vielen anderen Krankenhäusern ist ihre Kapazität begrenzt und sie könnten mit einer Zunahme der Patienten nicht Schritt halten. Deitmaring schätzt, dass die Stadt in drei bis vier Wochen von der neuen Welle völlig überrannt sein könnte.
Die große Anzahl von Infektionen, die in sehr kurzer Zeit aufgetreten sind, ist nicht auf einen erkennbaren lokalen Ausbruch beispielsweise in einem Pflegeheim zurückzuführen. Stattdessen kommen sie laut einem Sprecher der Stadt „praktisch überall“ in Flensburg vor.
Die Flensburger haben gesagt, dass seit Beginn der Pandemie die Infektionsraten dort immer weit unter denen im übrigen Deutschland lagen – bis vor wenigen Wochen. Die derzeitige Sperrung hat die Stadt gelähmt; Aber die Bürger waren alle sehr diszipliniert. Jeder trägt Masken und achtet auf die Entfernung. Trotzdem steigen die Infektionsraten weiter an.
Flensburg unterliegt ab Samstag noch strengeren Regeln als der Rest Deutschlands. Das bedeutet keine Besprechungen mehr außerhalb des Haushalts und eine Ausgangssperre ab 21 Uhr. bis 5 Uhr morgens
Im Sommer sah alles gut aus. Selbst während der Pandemie, insbesondere im letzten Sommer, reisten die Menschen häufig nach Flensburg. Zeitweise war die Grenze zu Dänemark, einige Meilen nördlich der Stadt, mehr oder weniger geschlossen. Während des Sommers glaubten die Flensburger, dies könnte dazu beigetragen haben, die Infektionszahlen niedrig zu halten. Mit der Nordsee im Westen, der Ostsee im Osten und kaum großen Städten in der Nähe ist Flensburg relativ isoliert. Die Menschen hier waren bis jetzt ziemlich gut aufgestellt, um mit der Coronavirus-Pandemie fertig zu werden.
Die Bewohner waren schockiert über die hohen Infektionsraten, die durch die Mutation verursacht wurden. Das deutsche Krankheitskontrollzentrum, das Robert-Koch-Institut in Berlin, meldete am Donnerstag einen Inzidenzwert von 185 für Flensburg, der sich auf Infektionen innerhalb der letzten sieben Tage bei 100.000 Einwohnern bezieht. Für Deutschland insgesamt beträgt dieser Wert 57,1. Dieser niedrige Wert zeigt sich auch im Durchschnitt des umliegenden Bundeslandes Schleswig-Holstein.
Flensburg ist zu einem Hot Spot geworden.
Experten des Robert Koch-Instituts glauben, dass etwa die Hälfte der Neuinfektionen in Flensburg wahrscheinlich auf die Mutation zurückzuführen ist, obwohl nicht alle Untersuchungen abgeschlossen wurden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn berichtete am Mittwoch, dass im ganzen Land derzeit rund 22% der Infektionen mit der Variante infiziert sind. Flensburgs höhere Zahl könnte ein besorgniserregender Indikator dafür sein, wie der Rest Deutschlands bald aussehen könnte: eine höhere Anzahl von Infektionen, die sich schneller ausbreiten und schwerwiegendere Nebenwirkungen haben.
Möglicherweise liegt eine eindeutige Quelle für die Neuinfektionen vor. Der Arzt für Infektionskrankheiten, Helmut Fickenscher, Leiter des staatlichen Standesamtes von Schleswig-Holstein, sagte am Donnerstag, dass die Neuinfektionen hauptsächlich auf „Aktivitäten einer großen Personalvermittlungsfirma“ zurückzuführen seien. Alle Personen, die in engem Kontakt mit infizierten Mitarbeitern dieser Unternehmen standen, seien gefährdet, fügte er hinzu.
Deutsche und Dänen auf beiden Seiten der Grenze führen ein eng miteinander verflochtenes Leben, wobei normalerweise täglich viele tausend Menschen die Grenze überqueren. Aber jetzt muss jeder, der nach Dänemark einreisen möchte, ein negatives COVID-Testergebnis vorweisen, das innerhalb der letzten 72 Stunden erstellt wurde. In Dänemark wie in Deutschland sind die Infektionszahlen in letzter Zeit gesunken, aber der Anteil des mutierten Virus ist jetzt hoch. Anders als in Flensburg haben diese Mutationen jedoch noch nicht zu höheren Infektionszahlen geführt. Der Grund dafür bleibt ein Rätsel.