Die russische Regierung scheint ihre Position zum Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union geändert zu haben. Ein hochrangiger Diplomat stellte diese Elemente der Nato-Mitgliedschaft vor – und sprach über weitere Verhandlungen.
Russland steht der EU-Mitgliedschaft der Ukraine offenbar ebenso kritisch gegenüber wie der NATO. Der stellvertretende Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, sagte in einem Interview, dass die Position Russlands zur EU-Mitgliedschaft die gleiche sei wie die Position Russlands zum NATO-Beitritt. „Wir sehen da keinen großen Unterschied“, sagte er dem britischen Online-Magazin Onheard.
Russland konnte sich zunächst noch mit dem Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union anfreunden und lehnte eine NATO-Mitgliedschaft vehement ab. Das habe sich geändert, sagte Poljanski, denn „die Europäische Union ist jetzt der führende Waffenlieferant für die Ukraine“. Er kritisierte auch eine Äußerung von Josep Borrell, dem außenpolitischen Chef der Europäischen Union. Er sagte, dass Kriege normalerweise auf dem Schlachtfeld gewonnen werden, nicht durch Sanktionen.
„Keine diplomatischen Optionen mehr“
Andere diplomatische Optionen sieht der russische Vertreter derzeit nicht. So hat Russland nach den Istanbuler Verhandlungen freiwillig seine Truppen aus dem Gebiet um Kiew abgezogen. „Aber was haben wir dafür bekommen?“, fragte der Diplomat. Der Westen heizte den Konflikt weiter an und fügte hinzu: „Es gibt keinen Platz für Diplomatie.“