Die chinesische Führung soll Hunderte uigurische Dörfer umbenannt und damit ihre kulturelle, religiöse oder historische Bedeutung zerstört haben. Dies wurde von Human Rights Watch und der norwegischen Uyghur Help-Organisation berichtet.
Der chinesische Staat unterdrückt seit Jahren die Uiguren-Minderheit im Westen des Landes. Nun enthüllt ein Bericht von NGOs systematischere Maßnahmen gegen die mehrheitlich muslimische Minderheit. Demnach hat die chinesische Führung in den vergangenen Jahren Hunderte Namen uigurischer Dörfer und Orte im Nordwesten der Volksrepublik entfernt oder geändert.
Die Organisationen werteten Daten der chinesischen Statistikbehörde von 2009 bis 2023 aus. Demnach seien die Namen von 630 Dörfern in der Region Xinjiang auf eine Weise geändert worden, die ihre kulturelle, religiöse oder historische Bedeutung verloren habe, so Maya Wang vom Xinjiang-Institut. Human Rights Watch USA.
„Namen, die für die Uiguren eine Bedeutung haben, wurden gegen Namen ausgetauscht, die keine Bedeutung haben oder die darauf abzielen, die Ideologie der chinesischen Führung in der Region zu verbreiten.“ Wang fuhr fort, dass die am häufigsten verwendeten Namen Glück und Einsamkeit seien.
China verfolgt die Uiguren seit Jahren
Da der Zugang zu Xinjiang schwierig sei, seien die tatsächlichen Auswirkungen der Namensänderung auf das Leben der Anwohner unklar, so Human Rights Watch. Seit Jahren verfolgt die kommunistische Regierung im Westen Chinas fast zehn Millionen Uiguren, die meisten davon Muslime.
Sie werden daran gehindert, ihre Sprache zu sprechen und ihre Kultur und Religion frei zu leben. Schätzungen zufolge sind inzwischen bis zu eineinhalb Millionen Menschen in Umerziehungslagern inhaftiert – die meisten davon Männer.
Vor zwei Jahren kam Michelle Bachelet, die damalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, in einem Bericht zu dem Schluss, dass die Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung in Xinjiang internationale Verbrechen, insbesondere Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darstellen könnten. Die chinesische Führung weist alle Vorwürfe kategorisch zurück.