Bei einem Luftangriff im Gouvernement Aleppo wurden mehr als 40 Menschen getötet. Aktivisten sprechen von einem israelischen Angriff auf Hisbollah-Standorte. Israel greift die Milizen in seinem Nachbarland immer wieder an.
In Syrien wurden Aktivisten zufolge bei heftigen Luftangriffen im Gouvernement Aleppo mindestens 44 Menschen getötet. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sagte, dass neben Angehörigen der syrischen Armee auch mindestens sieben Mitglieder der libanesischen Hisbollah unter den Toten seien. Aktivisten beziehen ihre Informationen aus einem Netzwerk unterschiedlicher Quellen in Syrien. Es ist oft schwierig, Informationen unabhängig zu überprüfen.
Ihren Informationen zufolge trafen die mutmaßlichen israelischen Angriffe ein Raketendepot der Hisbollah im Vorort Jibreen in der Nähe des internationalen Flughafens Aleppo und die nahegelegene Stadt Al-Safira, wo sich eine Militäranlage befindet.
Die Hisbollah bestätigte die Tötung von drei Kämpfern. Die Gruppe veröffentlichte in einer Erklärung die Namen von drei ihrer Mitglieder, ohne nähere Angaben zu deren Todesursache zu machen. Allerdings hieß es aus Hisbollah-Kreisen, sie seien bei den Anschlägen getötet worden.
Israel greift häufig Ziele in Syrien an
Auf Nachfrage erklärte die israelische Armee, sie wolle sich zu dem Bericht nicht äußern. Die iranische Luftwaffe bombardiert häufig Ziele im benachbarten Syrien, um zu verhindern, dass Iran und verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss im Land ausweiten. Seit Beginn des Krieges gegen Gaza Anfang Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen. Allerdings sind solch große Opferzahlen selten.
Angriff in Dämmerung
Nach Angaben des Observatoriums ereigneten sich die Angriffe im Morgengrauen in einem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens Aleppo. Auch einige Fabriken wurden getroffen. Augenzeugen aus dem Gouvernement berichteten, dass in den bombardierten Gebieten dichter Rauch aufstieg und Dutzende Krankenwagen in die Gegend rasten. Syrische Regierungstruppen haben diese Gebiete geschlossen.
Die syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete unter Berufung auf eine Militärquelle, dass bei den Angriffen Zivilisten und Soldaten getötet und verletzt worden seien. Weder SANA noch das syrische Fernsehen meldeten eine konkrete Opferzahl.